Kölns Coach Markus Gisdol brachte nach dem 1:5 beim FC Bayern vier Neue: Katterbach, Jannes Horn, Meyer und Thielmann ersetzten Cestic, Czichos (Gelb-Sperre), Özcan sowie Dennis. Das ging mit einer Systemumstellung einher, der Effzeh agierte hinten mit einer Vierer- und nicht wie gewohnt mit einer Dreierkette.
Bremens Trainer Florian Kohfeldt bestätigte bei "Sky", dass er damit "nicht gerechnet" habe, ergänzte aber auch, dass seine Überlegungen auch den FC überrascht haben dürften - namentlich nannte er dabei Stürmer Füllkrug, der im Vergleich zum 2:1 gegen Frankfurt neben Augustinsson einer von zwei Neuen war. Agu und Schmid rotierten raus.
Skhiri sorgt für Abwechslung
Bundesliga, 24. Spieltag
Die Partie kam recht behäbig daher. Die Kölner waren zwar einen Tick aktiver, probierten es immer wieder über die Flügel, kamen dabei aber ebenso wenig zu klaren Abschlüssen wie die Bremer, die ihrerseits tief standen und auf lange Bälle sowie schnelle Konter setzten. Das jedoch mehr schlecht als recht: Rashica hing ebenso wie der läuferisch engagierte Sargent weitgehend in der Luft, während Füllkrug zumindest eine Halbchance verbuchte (12.).
Der Effzeh attackierte ungewohnt früh, setzte Bremen immer wieder unter Druck und probierte viel über links, brachte den Ball aber trotz klarer Feldvorteile kaum einmal ins letzte Drittel - es machte sich eben bemerkbar, dass die Rheinländer de facto ohne echten Stürmer spielten.
In den Zweikämpfen ging es durchaus kernig zur Sache, wenngleich nicht unfair. An Tempo und Überraschungsmoment fehlte es jedoch beiden Teams, sodass die Partie weitgehend höhepunktarm blieb. Lediglich Skhiris Kopfball aus kurzer Entfernung nach einer Ecke, den Pavlenka parierte (20.), sorgte für Abwechslung im ersten Durchgang, der folgerichtig torlos endete.
Werder wird aktiver - und das Spiel offener
Schreihälse: Jonas Hector (2.v.l.) schreit vor Freude, Jiri Pavlenka vor Wut. Getty Images
Die erste vielversprechende Möglichkeit der Gäste gab es unmittelbar nach Wiederanpfiff zu sehen: Nach schneller Kombination scheiterte Augustinsson an FC-Schlussmann Horn, ehe Möhwald den Nachschuss in die Wolken jagte (47.). Rasch wurde deutlich, dass Werder nach dem Seitenwechsel mehr Spielkontrolle wollte und dafür auch mehr investierte - die Partie wurde offener und Füllkrugs Kopfball nach Freistoß strich gut einen Meter drüber (53.).
Das Niveau der Begegnung blieb allerdings überschaubar, doch Werder wurde stärker - und ging in Führung: Die Kölner bekamen den Ball bei einem Einwurf nicht gut geklärt, der eingewechselte Schmid flankte von rechts präzise in den Fünfer, wo Sargent von Wolf und Jorge Meré zu viel Platz erhalten hatte - 1:0 (66.).
Pavlenka greift vorbei - und Hector sticht
Das Tor war ein echter Wirkungstreffer, die Rheinländer wirkten in der Folge verunsichert und konnten froh sein, dass Bittencourt (68.) und Rashica (70.) den Sack nicht zumachten. So aber blieb dem FC ein Fünkchen Resthoffnung, zumal die Gastgeber in der Schlussphase wieder besser wurden - und letztlich doch noch jubeln durften: Pavlenka, vom eingewechselten Dennis bedrängt, griff bei einer Flanke am Ball und vorbei, sodass der nachsetzende Joker Hector zum vielumjubelten 1:1-Endstand abstaubte (83.) und dafür sorgte, dass der FC seit nunmehr zehn Heimspielen gegen Bremen ungeschlagen ist.
Beide Mannschaften sind am kommenden Spieltag samstags ab 15.30 Uhr gefordert, Köln bei Union Berlin, Bremen erwartet den FC Bayern.