Bei seinem Debüt mit brasilianischem Wappen im Haar: Marcelinho im Trikot des VfL an alter Wirkungsstätte. dpa
Bei den Hauptstädtern fehlte zum Rückrundenauftakt Keeper Christian Fiedler (Muskelfaserriss im Oberschenkel). Der Däne Kevin Stuhr-Ellegaard kam daher zu seinem ersten Bundesligaeinsatz. Spielmacher Yildiray Bastürk meldete sich nach Verletzungsproblemen und nur sieben Einsätzen in der Vorrunde wieder gesund zurück. Bereits in seinem ersten Spiel nach seiner Rückkehr in die Bundesliga aus Trabzon (Türkei) musste Wolfsburgs spektakulärer Winter-Neuzugang Marcelinho bei seinem Ex-Team in Berlin antreten. Der Brasilianer sollte im Angriff Mittelstürmer Diego Klimowicz unterstützen.
Die Berliner waren in der Anfangsphase spielbestimmend. Pantelic hatte nach wenigen Minuten nach schöner Einzelleistung die erste Torgelegenheit der Partie. Nur langsam erarbeitete sich der VfL mehr Spielanteile. Nachdem lediglich Menseguez zuvor eine kleinere Möglichkeit halbrechts im Strafraum verstreichen ließ, gingen die Wolfsburger etwas überraschend in Führung.
Spieler des Spiels
Spielnote
Jentzsch - Quiroga, Madlung , Hofland, Van der Heyden - Karhan, van der Leegte , Menseguez , Krzynowek, Marcelinho - Klimowicz
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Olympiastadion |
| Zuschauer | 40.272 |
Ausgerechnet Marcelinho bereitete den Treffer mit einem Freistoß-Aufsetzer vor, nachdem der Brasilianer zuvor von Fathi am Strafraumrand gefoult worden war. Stuhr-Ellegaard ließ den Ball vor die Füße des zweiten Ex-Berliners beim VfL, Abwehrspieler Alexander Madlung, prallen, der mühelos einschob (18.).
Der 18. Spieltag
Die Hauptstädter zeigten sich durch den Rückstand wenig geschockt und kamen nur knapp zehn Minuten später zum Ausgleich. Der Argentinier Gimenez kam in abseitsverdächtiger Position im Strafraum frei zum Schuss und vollendete mühelos ins rechte Toreck (26.).
Danach ergaben sich bis zur Schlussminute des ersten Abschnitts trotz Bemühens auf beiden Seiten keine Torchancen mehr. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es noch einmal gefährlich. Erst konnte Jentzsch einen Kopfball des Serben Pantelic gerade noch ans Lattenkreuz lenken. Im Gegenzug verfehlte Klimowicz mit einem Flachschuss nur knapp. Mit dem leistungsgerechten Remis ging es dann in die Halbzeit.
Im zweiten Abschnitt ergab sich eine Partie mit offenem Visier, in dem vor allem in den ersten 20 Minuten die Wolfsburger mehr Spielanteile besaßen. Gegen Distanzschüsse von Krzynowek und Karhan konnte Youngster Stuhr-Ellegaard unter Einsatz seiner gesamten Körpergröße von 196 cm seinen Faux-pas aus dem ersten Durchgang wieder gutmachen. Erst knapp 20 Minuten vor Spielende hatte die Hertha in Person von Gimenez wieder eine gute Gelegenheit, dessen Torschuss Jentzsch gerade noch abwehren konnte.
In der Schlussphase waren die Berliner zwar wieder präsenter und setzten die gut stehende Wolfsburger Defensive vermehrt unter Druck, doch fehlte zumeist der letzte Pass, um in gute Schusspositionen zu gelangen.
Dass die Berliner doch noch zu einem dreifachen Punktgewinn kamen, hatten sie Wolfsburgs Abwehrspieler Kevin Hofland zu verdanken. Der Niederländer ließ im Strafraum Gimenez, der dankbar abhob, "über die Klinge springen". Schiedsrichter Dr. Brych entschied vertretbar auf Strafstoß. Pantelic schickte Jentzsch mit einem Schuss ins rechte Toreck in die falsche Richtung (86. Minute).
Die Berliner bleiben vor heimischer Kulisse weiterhin ungeschlagen. In Hannover am kommenden Mittwoch geht es für die Götz-Schützlinge darum, den Abstand auf Platz sechs nicht kleiner werden zu lassen. Die "Wölfe", die einen Punkt verdient gehabt hätten, müssen nun am Dienstag gegen Frankfurt darum bemüht sein, Anschluss ans Tabellenmittelfeld zu halten.