Kurzer Prozess: di Salvo flankt, Johnson (li.) trifft - das 0:2. dpa
1899-Coach Ralf Rangnick nahm nach dem 0:0 in Mönchengladbach zwei Umstellungen vor: Salihovic und Keller kamen neu ins Team und ersetzten Teber (Außenbandanriss) und Weis.
Auch auf Seiten der Gäste, die am vergangenen Wochenende zu einem 3:1 gegen Kaiserslautern gekommen waren, musste "Löwen"-Trainer Marco Kurz umbauen: Da Bierofka kurzfristig ausfiel, rutschte Johnson in die erste Elf.
Bei hochsommerlichen Temperaturen waren es zunächst die Hausherren, die mehr vom Spiel hatten. Nach gerade einmal sechs Minuten kam Copado nach einer Unachtsamkeit Ghvinianidzes zum Kopfball, Tschauner zeigte sich jedoch auf dem Posten und lenkte das Leder mit einem starken Reflex über den Querbalken.
1860 hielt sich hingegen zurück. Erst Schwarz' Anspiel auf Göktan sorgte für Torgefahr im Strafraum des Aufsteigers, Haas hatte im Duell mit dem Münchner Türken jedoch das bessere Ende für sich und lenkte dessen Abschluss noch ans Außennetz (20.).
Die "Löwen" steigerten sich nun, zunächst waren es allerdings weiterhin die Rangnick-Schützlinge, die offensiv in Erscheinung traten: Salihovic zog seinen Freistoß aus halbrechter Position direkt auf Tschauners Gehäuse (24.), lediglich eine Minute später prüfte Copado den Gästekeeper aus 16 Metern.
Ein Patzer der Hoffenheimer Hintermannschaft ermöglichte den Gästen nach einer guten halben Stunde dann aber die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung: Johnson hatte ein nur schwach getretenes Anspiel in den Strafraum der Hausherren geschickt, wo sich Haas mit seinen Vorderleute nicht einig wurde. Di Salvo spritzte dazwischen, umkurvte Hoffenheims Schlussmann und schob zur Münchner Führung ein (33.).
Der 3. Spieltag
1899 zeigte sich irritiert. Gerade einmal fünf Minuten nach dem 0:1 überlief di Salvo auf der linken Seite Jaissle, tunnelte Nilsson und bediente Johnson, der aus fünf Metern Torentfernung nur noch vollstrecken musste (38.).
So ging es für den Aufsteiger mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Halbzeitpause. Zwar hatte die Rangnick-Elf gerade zu Beginn der Partie mehr investiert, abgezockte Münchner nutzten jedoch den ersten groben Abwehrschnitzer der Hausherren zur Führung und legten umgehend nach.
Den zweiten Durchgang begannen die Hausherren mit Stürmer Mesic anstelle von Verteidiger Janker, zunächst war es allerdings Salihovic, der für Furore sorgte: Glänzend bedient von Keller zog der ehemalige Herthaner aus elf Metern ab, verfehlte den Gästekasten aber knapp (53.). Auch Nilsson, der dem zögernden Tschauner zuvorgekommen war, machte es nicht besser und schoss aus vier Metern Torentfernung rechts vorbei (59.).
Die "Sechziger" hingegen zogen sich zusehends zurück. So musste im zweiten Abschnitt eine Viertelstunde verstreichen, ehe die Gäste aus der bayerischen Landeshauptstadt ihrem Anhang wieder Erbauliches zeigten: Johnson bediente Göktan, der aus fünfzehn Metern den Ball im Hoffenheimer Kasten unterbrachte. Da di Salvo allerdings 1899-Keeper Haas die Sicht genommen hatte, verweigerte Schiedsrichter Zwayer dem Treffer die Anerkennung (62.).
In der Folge ließ das Tempo auf beiden Seiten spürbar nach. Zwanzig Minuten vor dem Ende forderten die Münchner nach einem vermeintlichen Handspiel Nilssons im eigenen Strafraum Elfmeter, Zwayer ließ jedoch weiterlaufen (72.).
1860 zog nun noch einmal die Zügel an, der eingewechselte Kucukovic sieben Minuten vor dem Ende sowie auch Gebhart trafen aber nur Aluminium (86.). Erst Kapitän Schwarz krönte in der Nachspielzeit einen gelungenen "Löwen"-Nachmittag, an dem im Endeffekt die routiniertere Mannschaft als Sieger vom Platz ging.
Für die immer noch sieglosen Hoffenheimer steht am Montag in acht Tagen die Auswärtsaufgabe in Freiburg auf dem Programm, Tabellenführer 1860 (drei Siege aus drei Partien) erwartet bereits am Freitag Christoph Daums Kölner.