HSV-Trainer Tim Walter hatte dabei einige schwerwiegende Ausfälle zu kompensieren. Heyer und Jatta waren verletzt aus der 0:4-Auswärtspleite im Pokal bei RB Leipzig gegangen und wurden durch Kittel und Startelfdebütant Mikelbrencis ersetzt. Außerdem vertrat David erneut Kapitän Schonlau, der rot-gesperrt fehlte. Topstürmer Glatzel kehrte unterdessen zumindest wieder auf die Bank zurück.
El Hankouri startet und sticht
Magdeburgs Trainer Christian Titz setzte an alter Wirkungsstätte nach der 0:2-Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig auf drei Wechsel: Der zuletzt angeschlagene Stammkeeper Reimann kehrte für Boss zurück in den Kasten, Krempicki und El Hankouri begannen für Ito und Schuler. Kapitän Condé saß damit zunächst erneut auf der Bank.
Die fehlenden Leistungsträger waren dem HSV deutlich anzumerken. Es dauerte, bis die Rothosen sich fanden - was der FCM früh auszunutzen wusste: El Hankouri und Atik spielten sich durch die Defensive der Hausherren und der gebürtige Niederländer vollendete aus spitzem Winkel zum 1:0 (11.). Nach diesem taten sich die Hansestädter schwer, in die gewohnten Abläufe zu finden. Immer wieder störten die Gäste früh und standen gegen uninspirierte Hamburger stabil. So kam es, dass FCM-Keeper Reimann vor der Pause vollkommen beschäftigungslos blieb und es mit 1:0 in die Kabinen ging.
Atik legt vor - HSV dreht auf
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann jedoch Fahrt auf: Erst luden die Hamburger die Gäste zu einem Konter ein, den Atik zum 2:0 nutzte (51.), ehe die Hausherren einen Dreifachwechsel vollzogen und aufs Gaspedal traten: Erst sorgte Königsdörffer für den Anschluss (58.), ehe ihm sofort der vermeintliche Doppelschlag gelang (61.). Allerdings meldete sich der VAR und kassierte den Treffer aufgrund einer Abseitsposition des ehemaligen Dresdners.
2. Bundesliga - 13. Spieltag
Die Hamburger blieben aber dran und kamen nur kurz darauf zur nächsten guten Chance durch Kittel (67.), der zehn Zeigerumdrehungen später Ameachi fand, der aus sechs Metern am Tor vorbeischoss. Es reihte sich Chance an Chance, doch auch dem eingewechselten Glatzel gelang es nicht, Reimann zu überwinden (80., 85.). So kam es, wie es kommen musste: Magdeburg bestrafte die Hamburger Ineffizienz und sorgte durch einen Konter für das 3:1 durch Rieckmann (88.).
Sannes Traumdebüt - Magdeburg im Glück
Schluss war danach aber noch lange nicht, der HSV warf nochmal alles nach vorne und verpasste den erneuten Anschluss erst knapp durch Meffert (90.), bevor Profi-Debütant Sanne mit seinem ersten Ballkontakt nochmal auf 2:3 stellte (90.+3). Der Auftakt einer äußerst turbulenten Schlussphase, in der zuerst Benes im letzten Moment abgeblockt wurde (90.+4), bevor binnen weniger Sekunden ein Vuskovic-Kopfball von der Linie gekratzt wurde und ein anschließender Reis-Kopfball ans Aluminium ging (90.+7). Es sollte einfach nicht mehr sein, der HSV musste sich mit 2:3 geschlagen geben.
Damit gastieren die Hamburger am 30. Oktober ab 13.30 Uhr mit einigem Ballast im Topspiel beim SC Paderborn. Drei Ligaspiele in Folge sind die Hanseaten nun sieglos. Magdeburg empfängt derweil mit einer breiten Brust schon am Freitag den 1. FC Heidenheim (18.30 Uhr).