Die gut in die Saison gestarteten Störche (drei Siege aus vier Spielen) kamen ebenso gut in die Partie gegen Paderborn. Schon nach sechs Minuten wackelte das SCP-Gehäuse, nachdem sich Machino mit einem Haken geschickt Platz verschuf und wuchtig abschloss. Der nach dem 2:0 bei Schalke 04 unveränderten Mannschaft von Marcel Rapp merkte man schnell die Spielfreude an.
Doch auch Lukas Kwasnioks Paderborner trafen zeitig das Gehäuse. Nach einer Drucksituation in der eigenen Hälfte, kombinierten sich die Gäste bis an den Strafraum, wo Muslija eine Bogenlampe aus knapp 20 Metern volley nahm und die Latte traf (10.). Drei Wechsel hatte Kwasniok im Vergleich zum 1:2 gegen Kaiserslautern vorgenommen: Obermair, Musliu und Platte rückten für Curda, Ezekwem und Bilbija in die Anfangself. Ersterer sollte schnell unterstreichen, warum er von Beginn an spielte. Obermair bereitete mit einer langen Flanke an den zweiten Pfosten das 1:0 durch Leipertz (12.) perfekt vor. Der Stürmer musste nur noch einnicken.
5. SPIELTAG - 2. BUNDESLIGA
Nach dem Gegentreffer drückten die Hausherren wieder etwas mehr aufs Gaspedal, doch die letzte Konsequenz fehlte den Störchen noch ein paar Minuten. Erst BVB-Leihgabe Rothe konnte den Bann brechen und eine abgefälschte Flanke von Porath unwiderstehlich im vollen Lauf zum 1:1 vollenden (31.). Nur drei Minuten später fast der Doppelschlag, doch Skrzybski konnte nach feinem Lupfer von Machino die Kugel nicht richtig mitnehmen und so fehlte bei seinem Schuss der Druck.
Leistungsgerecht mit 1:1 in die Pause
Bis zur Pause versuchten es beide Teams immer mal wieder, doch spannend wurde es nur noch einmal vor dem Tor. Zuvor aber warteten die Paderborn-Fans kurz gespannt auf einen Video-Check, der eine Gelbe Karte von Ivezic untersuchte (41.), doch für einen Platzverweis reichte es zurecht nicht. Platte markierte mit einem strammen Schuss den Schlusspunkt des ersten Durchgangs (45.+2). Sein Abschluss aus elf Metern rauschte nur knapp links vorbei.
Auch nachdem die Teams aus den Kabinen kamen, dauerte es nicht lange, bis es vor den Toren gefährlich wurde. Erst vergab Kiel eine Dreifachchance - Pichler, Porath und Skrzybski scheiterten aus guter Position (53.) -, dann hob Conteh das Leder cool über Weiner zum 2:1, doch der Stürmer stand in der Entstehung hauchzart im Abseits (56.).
Skrzybskis Traumtor entscheidet das Spiel
Das große Highlight im zweiten Durchgang war allerdings Skrzybskis Traumtor zur Kieler Führung und letztlich zum Entstand. Der Zehner nahm an der Mittellinie die Kugel entgegen und sah, dass Huth weit aus seinem Kasten herausgekommen war. Aus knapp 40 Metern überwand Skrzybski dann den SCP-Keeper (61.) zum 2:1.
Bis zum Schluss verteidigten die Hausherren ihre Führung dann clever, ließen Paderborn zwar anlaufen, doch im letzten Drittel kaum etwas anbrennen. Einzig Contehs Versuch kurz vor dem Abpfiff war nochmal brandgefährlich. Eine Flankenverlängerung von Grimaldi nahm Conteh direkt, überwand damit Weiner, doch traf nur den Innenpfosten. Von dort kullerte das Leder über die gesamte Länge der Torlinie, ohne diese zu überwinden und in die Arme von Weiner (90. 3). Ärgerlich für die Ostwestfalen.
Mit dem Sieg springt Kiel zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze, während der SCP mit nur vier Zählern aus fünf Spielen hinter den Erwartungen hinkt. Da half es auch nicht, dass Kruse im zweiten Durchgang sein Comeback nach Verletzung gab (68.). Für die Störche geht es nach der Länderspielpause am Sonntag (17.09., 13.30 Uhr) bei St. Pauli weiter. Die Paderborner spielen bereits am Freitag (15.09., 18.30 Uhr) gegen Wehen Wiesbaden.