Lautern-Coach Kosta Runjaic veränderte seine Elf im Vergleich zum 2:2-Remis beim KSC einmal: Fortounis rückte für Alushi ins Team. Auf der Gegenseite drehte Peter Neururer nach dem 1:0-Heimsieg gegen Aue ebenfalls einmal an der Personalschraube: Der zuletzt gelbgesperrte Maltritz ersetzte Butscher, im Sturm fing der Matchwinner von Aue, Sukuta-Pasu, neben Aydin an.
Die Gäste begannen selbstbewusst und präsentierten sich zu Beginn als gleichwertiger Gegner. Auf Höhe des Mittelkreises erwarteten Sukuta-Pasu und Aydin die Roten Teufel, die sich zunächst schwer taten, den Abwehrriegel zu durchbrechen. Die logische Folge: Gefahr gab es vorrangig aus der Distanz. Latza verbuchte den ersten Torschuss (3.), auf der Gegenseite zeigte sich Matmour schießfreudig (8., 10.), ohne Luthe zu einer Parade zu zwingen.
Die Hausherren versuchten immer wieder, über die Außenbahnen zum Erfolg zu kommen. Löwe und Dick waren permanent in Aktion und beackerten ihre Flügel, Idrissou und Zoller taten sich aber schwer mit den wenigen verwertbaren Flanken. Die Gastgeber waren nun optisch überlegen, mehr als Halbchancen durch Karl und Matmour sprangen aber nicht heraus (23., 26.).
Sukuta-Pasu knipst gegen den Ex-Verein
Die Gäste wagten sich selten nach vorne, die beste Möglichkeit gehörte jedoch den Westfalen: Aydin hatte plötzlich viel Platz und machte Tempo über rechts. Seine flache Hereingabe verpasste Sukuta-Pasu, am zweiten Pfosten wartete aber Cwielong, der am starken Sippel scheiterte (32.). Diese Möglichkeit diente den Gästen als Mutmacher. Als die Partie ohne Tore in die Pause zu gehen drohte, sorgte Sukuta-Pasu für den Paukenschlag: Der für den verletzten Aydin eingewechselte Tasaka bediente Latza im Strafraum, der die Hintermannschaft des FCK im Zusammenspiel mit Cwielong alt aussehen ließ. Allein vor Sippel behielt Latza den Überblick, Sukuta-Pasu musste nur noch einschieben (43.).
Die Reaktion der Runjaic-Elf war der eines Aufstiegsaspiranten würdig: Torrejon fand mit einem Diagonalball den startenden Matmour, der an Acquistapace vorbeizog und Idrissou perfekt bediente – der postwendende Ausgleich kurz vor dem Pausenpfiff (45.)!
Der 29. Spieltag
FCK für eine halbe Stunde in Unterzahl
Durch den schnellen Ausgleich schien der FCK Oberwasser gewonnen zu haben. Die zweite Halbzeit gingen Zoller & Co. schwunghaft an, der Toptorjäger verbuchte eine gute Gelegenheit mit dem Hinterkopf, die Luthe spektakulär zunichte machte (55.). Kurz darauf scheiterte Karl aus spitzem Winkel (56.). In die Drangphase der Pfälzer hinein veränderte Schiedsrichter Dietz die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen: Dick sah nach einem als taktisches Foul gewertetem Vergehen die Gelb-Rote Karte (62.).
In Unterzahl schaffte es der FCK nicht mehr, Druck auf das Gästetor auszuüben, viele Fouls und Gelbe Karten störten den Spielfluss zusätzlich. Runjaic brachte mit Lakic einen weiteren Stürmer, allein die Mittel fehlten, um die Angreifer einzusetzen. Die Lauterer versuchten es mit hohen, weiten Bällen - das kam den Abwehrhünen Maltritz und Fabian gerade recht. Im Wissen, das ein Remis zu wenig für die Aufstiegsambitionen ist, bot die Heim-Elf den Bochumern viel Raum für Konter.
Kaiserslautern drängt - Bochum trifft die Latte
Wie im ersten Durchgang blieben den Gäste auch nach der Pause dabei das Team mit den besseren Möglichkeiten. Neururers Schützlinge kamen selten vor des Gegners Tor, dann aber brandgefährlich. Erst scheiterte Latza aus 20 Metern an Sippel (84.), anschließend nickte Maltritz die Kugel nach einer Ecke an den Querbalken (85.). In der Folge musste Sippel sogar noch einmal gegen Tasaka klären (89.) und den Ball außerhalb seines Strafraums vor Jungwirth wegspitzeln (90.+3), sodass es letztlich beim 1:1 blieb.
Die Aufstiegsambitionen haben wohl den entscheidenen Dämpfer erhalten. Zu unbeständig und harmlos in der Offensive präsentierte sich der FCK. Bochum baut den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf sechs Zähler aus. Nächsten Freitag (18.30 Uhr) muss der FCK zum FC St. Pauli. Die Bochumer erwarten erst am Sonntag (13.30 Uhr) die abstiegsbedrohten Cottbuser.