FCK-Coach Kosta Runjaic stellte nach dem Pokalerfolg (5:3 i.E.) gegen Wehen Wiesbaden auf vier Positionen um. Für Schulze, Orban, Jenssen und Hofmann rückten Zimmer, Karl, Gaus und Lakic in die Mannschaft. Sein Pendant Torsten Lieberknecht entschied sich im Vergleich zum 1:0-Sieg im DFB-Pokal beim Bremer SV für zwei Wechsel: Dogan und Hedenstad ersetzten Kehlifi und Kessel in der Anfangsformation.
Kruppke mit Finesse, Matmour antwortet mit Wucht
Von Beginn an entwickelte sich die erwartet intensive Partie, wobei die Gastgeber den Takt vorgaben. Die Braunschweiger, die mit einer Dreierkette agierten, zogen sich vom Start weg weit zurück - und bildeten mit Reichel und Hedenstad bei gegnerischem Ballbesitz einen Fünferblock vor Keeper Gikiewicz. Ganz anders die Pfälzer, die marschierten, kombinierten und pressten. Dennoch war es der BTSV, der den ersten kleineren Fehler des FCK eiskalt ausnutzte: Der Einwurf von Rechtsverteidiger Zimmer am eigenen Strafraum landete direkt beim Gegner - und über den feinen Hackentrick von Nielsen bei Theuerkauf. Der nahm kurz den Kopf hoch, legte am Sechzehnereck in die Mitte auf Kapitän Kruppke, der sehenswert per Volleyschuss aus 14 Metern zur Führung vollendete (3.).
Das wollte die Runjaic-Elf nicht lange auf sich sitzen lassen - und fand die passende Antwort. Nachdem einige Versuche über den agilen Linksverteidiger Löwe noch erfolglos blieben, brachte ein weiter Abschlag den Ausgleich. Keeper Sippel schlug das Leder tief in die gegnerische Hälfte, Stoßstürmer Lakic verlängerte per Kopf auf den durchstartenden Matmour. Und der ließ sich dank seiner Schnelligkeit nicht zweimal bitten: Ein satter Rechtsschuss fand beim ersten Versuch sein Ziel (11.).
Boland geht die Puste aus
In der Folge blieben die Gastgeber das aktivere Team, doch bis zur 30. Minute flachte die Partie stark ab. Braunschweig fehlte es gänzlich an Ideen und Präzision im Umschaltspiel, das Lauterer Defensivzentrum um Torrejon und Heintz wurde nur selten ernsthaft gefordert. Auf der Gegenseite stimmten Einstellung und Leidenschaft, doch auch der FCK blieb vor dem Tor oft zu harmlos. Die Halbchance von Ring (22.) und der unkonzentrierte Abschluss von Stöger (43.) halfen nicht, das Spiel endgültig zu drehen.
Der 3. Spieltag
Und dann hatten die Gastgeber auch noch Glück, nicht zum zweiten Mal an diesem Nachmittag in Rückstand zu geraten: Boland tankte sich durch mehrere Gegner, legte auf Nielsen ab, der sofort den Doppelpass suchte. Somit stand der Linksfuß frei und alleine vor Sippel, hatte aber durch das Dribbling bereits die letzten Kraftreserven aufgebraucht. Das Leder trudelte neben den rechten Pfosten (44.).
Lakic macht's
So furios wie der erste Durchgang begonnen hatte, starteten auch die zweiten 45 Minuten. Die Gastgeber drückten direkt aufs Tempo und erzwangen das Glück. Der emsige Matmour spielte seine hohe Geschwindigkeit aus, drang mit dem Ball eng am Fuß in den Strafraum und wurde von Henn unsanft gestoppt. Den berechtigten Elfmeter verwandelte Lakic mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck zur alles andere als unverdienten Führung für die Pfälzer (53.).
Satter Einschlag: Der Ball zappelt zum 1:1 im Netz, Löwen-Keeper Gikiewicz kann nur hinterhersehen. imago
Nach dem Treffer wurde die Partie immer zerfahrener, beide Mannschaften beharkten sich im Mittelfeld und schenkten dem Gegner keinen Raum. Darunter litten auch Quantität und Qualität der Torabschlüsse auf beiden Seiten. Die Einwechslungen von Younes (77.) und besonders Hofmann (72.) brachten bei den Gastgebern aber wieder mehr Schwung ins erlahmte Offensivspiel. Der bullige Hofmann verpasste allerdings zweimal die endgültige Entscheidung: Bei der ersten Möglichkeit wurde er geblockt, beim zweiten Versuch verhinderte nur die Latte das Jokertor (78. und 80.).
Auch Lieberknecht versuchte mit den beiden frischen Offensivkräften Bakenga (82.) und Ademi (63.) für Dogan und Zuck noch einmal alles. Doch die Schlussoffensive der Löwen kam zu spät, Bakengas einziger Versuch in der Nachspielzeit passte zum Spiel der Löwen - zu unpräzise und ohne letzte Entschlossenheit (90.+2). Kurz zuvor hatte aber auch der FCK durch den angebotenen Raum noch die Chance, den Deckel drauf zu machen. Doch der glücklose Hofmann traf nach feiner Younes-Vorarbeit erneut nur den Pfosten.
Nächsten Freitag (18.30 Uhr) reist Kaiserslautern nach Aalen, die Eintracht empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den VfL Bochum.