Doppeltorschütze: Fiete Sykora (li., gegen den Koblenzer Rüdiger Ziehl) nutzte zwei seiner vielen Chancen. dpa
Drei Änderungen gab es bei Koblenz nach dem 1:3 in Hoffenheim: Vata, Ziehl und Cha spielten für Daham, Langen und Bajic. Aues Trainer Heiko Weber nahm zwei Wechsel nach dem 5:0-Erfolg gegen Jena vor: Nemec und Kurth standen für Emmerich und Orahovac in der Startelf.
Die Ausgangslage für Aue war denkbar schlecht. Denn die Sachsen brauchten einen Sieg, und das ausgerechnet bei den seit elf Heimspielen ungeschlagenen Koblenzern. Doch die Erzgebirger schlugen sich mehr als wacker im Stadion Oberwerth. Schon nach sechs Minuten hätten die Gäste in Führung gehen können. Dass Hellers Kopfball den Weg ins Tor nicht fand, war Keeper Eilhoff und dem Pfosten zu verdanken. Kurz darauf stand Flankengeber Sykora selbst in aussichtsreicher Position, er verfehlte das Tor per Kopf aber knapp.
Und die Sachsen blieben das tonangebende Team, gewannen mehr Zweikämpfe und erarbeiteten sich im Mittelfeld ein Übergewicht. Die defensiv eingestellten Koblenzer ließen in dieser Phase das nötige Engagement vermissen. Da aber zumindest die Abwehrarbeit anständig funktionierte, entwickelte sich eine Partie ohne große Höhepunkte. Ein Drehschuss von Nemec (18., am Tor vorbei) sowie ein verunglückter Flankenball von Heller, den Eilhoff gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte (23.), blieben die einzig gefährlichen Szenen.
Der 33. Spieltag
Aufregung auf der anderen Seite dann aber in der 30. Minute. Nach einem sehenswerten Spielzug stand Djokaj frei vor dem Tor, der Koblenzer Angreifer behielt auch die Nerven und überwand Aues Keeper Bobel. Doch der Treffer zählte nicht. Das Schiedsrichtergespann hatte eine Abseitsposition gesehen. Zu Unrecht. Djokaj stand klar auf gleicher Höhe.
Den nächsten Rückschlag musste die Rapolder-Elf in der 37. Minute hinnehmen. Vata musste mit Verdacht auf Achillessehnenriss raus. Das wäre wohl das Karriereende für den 36-jährigen Albaner. Mehr Erwähnenswertes gab es nicht mehr zu sehen. Die beiden Abstiegskontrahenten neutralisierten sich bis zur Pause.
Beide Trainer reagierten zur Pause. Bei Koblenz kam Daham für Fernandez, Heiko Weber wechselte Emmerich für Nemec ein. Und es ging gleich munter los. Wieder waren nur wenige Sekunden gespielt, als Heller aus bester Schussposition mit dem Pfosten Bekanntschaft machte. Sein Schuss wäre für Eilhoff nicht mehr erreichbar gewesen. Beim darauf folgenden Gegenangriff konnte Koblenz in Sachen Aluminium "verkürzen". Cha kam nach einer Flanke von links frei zum Kopfball und setzzte das Leder an die Latte.
In der Folgezeit stand vor allem einer im Mittelpunkt: Fiete Sykora. Freistehend aus 16 Metern schoss er knapp neben das Tor, obwohl er alle Zeit der Welt hatte (51.). Kurz darauf setzte er, von Heller stark eingesetzt, aus fünf Metern das Leder ans Außennetz (57.). Die schwierigste Aufgabe aber löste der Auer Angreifer noch in der selben Minute. Wieder hatte Sykora nach einem Pass von Geißler zuviel Raum, sein platzierter 18-Meter-Schuss schlug im kurzen Eck des Koblenzer Tores ein.
Als Sykora in der 74. Minute nach einer klasse Einzelaktion von Kurth, der sich auf rechts durchsetzte, per Kopf auch noch das 2:0 für Aue markierte, wurde es ganz ruhig im Stadion Oberwerth. Doch die Stille hielt nicht lange. Einen langen Einwurf verlängerte Djokaj auf Daham, der Algerier setzte sich am kurzen Pfosten durch, nahm dabei jedoch klar die Hand zur Hilfe. Referee Schmidt sah es nicht. Aus vier Metern traf er anschließend durch die Beine von Bobel (78.). Was folgte, war die erwartete Schlussoffensive der Rapolder-Elf. Ein Freistoß von Lomic (86.) aus 30 Metern flog knapp am Tor vorbei. Doch in der 87. Minute wurde Koblenz für sein Engagement belohnt. Nach einer kurz ausgeführten Ecke von Lomic brachte Pektürk das Leder aus 16 Metern im linken oberen Eck unter. Die TuS drückte in den Schlussminuten sogar auf den Siegtreffer, doch mehr als ein Remis war nicht mehr drin.
Am letzten Spieltag am kommenden Sonntag wird Koblenz in Aachen den Klassenerhalt feiern können. Aue muss selbst bei einem Sieg gegen 1860 München den Gang in die 3. Liga antreten.