Höhenflug: Freiburgs Barth (re.) setzt sich im Kopfballduell gegen Marin (li.) und Friend durch. dpa
Gladbachs Trainer Jos Luhukay musste nach dem 3:0 gegen Wehen Wiesbaden einmal tauschen. Für den gelbgesperrten Voigt rutschte Kleine in die Startelf. Sein Gegenüber, Freiburgs Coach Robin Dutt, nahm im Vergleich zum 0:1 gegen Offenbach vier Umstellungen vor: Verletzungsbedingt konnte Schwaab nicht mitwirken. Für ihn agierte Ollé Ollé als Rechtsverteidiger. Krmas durfte wegen einer Gelbsperre nicht ran, dafür fand sich der wieder genesene Butscher in der Anfangself wieder. Darüber hinaus spielten Uzoma und Glockner für Aogo und Pitroipa, die mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen mussten.
Im ausverkauften Stadion am Borussia Park sahen die 54067 Zuschauer zu Beginn optisch überlegene, aber harmlose Fohlen. Die Gladbacher hatten mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile, jedoch mangelte es an Durchsetzungsvermögen gegen aufmerksame Freiburger, die ihrerseits auf Konter lauerten.
Und gleich der erste schnelle Gegenangriff des SC brachte den gewünschten Erfolg: Banovic schickte Matmour mit einem Steilpass auf die Reise. Der Algerier mit französischer Staatsbürgerschaft setzte sich im Laufduell gegen Brouwers durch und versenkte die Kugel aus elf Metern rechter Position im langen Eck (9.).
Der 33. Spieltag
Sechs Minuten danach hatte die Borussia nach einem Freistoß von Touma ebenfalls ihre erste Gelegenheit, aber Friend machte es schlechter als Matmour zuvor und köpfte drüber.
Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit wenigen, dafür hochklassigen Chancen auf beiden Seiten. Zuerst hätte Matmour nach einem erneuten Konter seinen zweiten Treffer markieren können, diesmal zeigte er sich jedoch nicht treffsicher und schoss drüber (17.). Kurz darauf erzielte Marin auf der anderen Seite ein "Wembley"-Tor, aber anders als bei Geoff Hurst zählte Marins Treffer nicht (19.).
Die Luhukay-Elf blieb zwar bemüht, hatte aber keine Fortune. In der 33. Minute verschätzte sich Freiburgs Torhüter Langer bei einem Schlenzer von Marin, konnte seinen Fehler dann aber wieder wett machen. Drei Minuten später wurden die Fohlen wieder auf dem falschen Huf erwischt: Banovic tankte sich im Mittelfeld durch, legte dann ab für Günes, der alle Zeit der Welt hatte, um sich das Leder zurechtzulegen. Der Türke vollendete dann mit einem präzisen und strammen Schuss aus 18 Metern zentraler Position ins linke Eck. Danach kontrollierten die Breisgauer das Geschehen und agierten aus einer gesicherten Defensive heraus, ohne sich aber zu weit zurückzuziehen.
Hier geblieben: Freiburgs Schlitte (li.) im Duell mit Marin. dpa
Auch nach der Pause ließen die Freiburger nicht nach. In der Abwehr standen sie sicher und im Angriff setzten sie immer wieder Nadelstiche, nur die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. So schoss zuerst Glockner aus guter Position drüber (53.), und kurz darauf hob Matmour den Ball über Borussen-Keeper Heimeroth hinweg, aber auch über das Tor (55.). Doch vier Minuten später war erneut Günes zur Stelle und erhöhte auf 3:0: Ein abgewehrter Uzoma-Schuss landete bei Glockner, der das Leder Günes überließ. Der Türke bedankte sich und markierte seinen zweiten Treffer.
Dieses Tor schein wie ein Weckruf für die Luhukay-Elf zu sein, die nun einen Gang zulegte und prompt den Anschluss erzielte: Marin vernaschte Schlitte und passte dann quer zu Friend. Der Kanadier setzte sich gegen Butscher durch und brachte das Leder mit der Hacke aus fünf Metern im Tor unter.
Eine Viertelstunde vor Schluss wurde es dann nochmal richtig spannend. Nach einer Ecke landete das Leder bei Kleine, der mit einem sehenswerten Drehschuss auf 2:3 verkürzte. Kurz darauf hätte Idrissou alles klar machen können, aber der Kameruner kam bei seinem Schuss aus vier Metern in Rücklage und vergab (79.).
So blieb es eine Zitterpartie für den SC. In einer dramatischen Endphase hätten die Breisgauer fast noch den Ausgleich hinnehmen müssen, aber zuerst rettete Uzoma auf der Linie (88.), und danach verfehlte Friends Fallrückzieher aus bester Position sein Ziel (90.), so dass am Ende die Dutt-Elf den Platz als Sieger verlassen durfte.
Kommenden Samstag wird sich Borussia Mönchengladbach am letzten Spieltag in Paderborn von der 2. Liga verabschieden. Die Freiburger empfangen zuhause Wehen Wiesbaden und stehen dort unter Siegzwang.