Francesco Totti stellte die Weichen für seine Roma auf Viertelfinale. dpa
Lyon-Coach Gérard Houllier brachte gegenüber dem torlosen Remis im Hinspiel zwei neue Akteure von Beginn an. Vom Gelb-gesperrten Toulalan übernahm Alou Diarra die Position im zentralen Mittelfeld. Reveillere verteidigte auf rechts an Stelle von Clerc.
Auch bei der Roma gab es zwei Neuerungen in der Anfangsformation: Cassetti ersetzte Panucci auf der rechten Abwehrseite, Chivu - 2002 für Ajax Amsterdam bei Lyons letzter Heimniederlage auf dem Platz (0:2) - erhielt in der Innenverteidigung von Trainer Luciano Spalletti den Vorrang vor Ferrari.
Beide Mannschaften stellten gleich zu Beginn der Begegnung unter Beweis, dass sie durchaus gewillt waren, ihr Heil in der Offensive zu suchen. Juninho stellte Roma-Keeper Doni bereits nach vier Minuten mit einem Aufsetzer vor Probleme, während auf der Gegenseite Lyon Glück hatte, dass Schiedsrichter Mejuto Gonzalez einem Kopfballtreffer von de Rossi aufgrund eines vorhergehenden Schubsers von Totti die Anerkennung versagte (6.).
Die Hausherren erspielten sich im Stade de Gerland ein leichtes Übergewicht, konnten die gut organisierte Defensive der "Giallorossi" aber nicht aushebeln, so dass Gefahr allenfalls aus Standardsituationen resultierte. Anders die Italiener, die ihre erste gute Möglichkeit eiskalt nutzten. Ein Steilpass auf Tonetto auf der linken Seite hebelte die komplette OL-Abwehr aus. Der Außenverteidiger zog direkt die Flanke hoch herein und fand Kapitän Totti freistehend, der unbedrängt vom orientierungslos wirkenden Cris aus sieben Metern per Kopf die Gäste-Führung erzielte.
Die Achtelfinal-Rückspiele
Lyon mühte sich zwar in der Folge sichtlich, die Houllier-Elf fand aber keine Mittel gegen die sattelfeste Roma-Abwehr. Lediglich über hohe Flanken näherten sich die Franzosen dem gegnerischen Tor an, konnten das von Doni gehütete Gehäuse im Laufe der ersten Halbzeit aber nur noch einmal in Gefahr bringen, als Squillaci im Anschluss an einen Eckball aus dem Getümmel heraus viel zu schwach abschloss (39.).
Die Römer blieben bei Kontern, die allerdings häufig im Abseits endeten, immer gefährlich. So setzte auch Roms Mancini den eindruckvollen Schlusspunkt der ersten Hälfte: Am Strafraumrand tanzte der Brasilianer Reveillere aus und ließ Coupet mit einem knallharten Schuss ins linke obere Eck zum 2:0 anschließend nicht den Hauch einer Abwehrchance (44.).
Freude pur: die Römer um ihren Kapitän Francesco Totti. dpa
Mit Wiltord und Källström an Stelle von Gouvou und Diarra schickte Gérard Houllier seine Elf zum zweiten Durchgang aufs Feld. Und gleich kam etwas mehr Leben in die Angriffsbemühungen der Lyonnais. Doch sowohl Wiltord, der freistehend scheiterte, als auch Juninho aus 14 Metern fanden in der schwungvollen Anfangsphase ihren Meister in Doni (50., 51.).
Doch den Franzosen gelang es nicht, über längere Zeit Druck aufzubauen. Die Roma konnte sich immer wieder befreien, so dass Chancen der Hausherren nur vereinzelt zu verzeichnen waren. Doni parrierte einen abgefälschten Källström-Schuss (60.), eine Hereingabe des Schweden trudelte am Tor vorbei (63.) und auch ein Schuss des ebenso eingewechselten Benzema verfehlte sein Ziel (75.).
So verrannen auch die letzten Minuten, ehe die erste Champions-League-Heimniederlage der Lyonnais seit fast viereinhalb Jahren perfekt war. Unrühmlicher Höhepunkt der Endphase war ein Ellenbogenschlag von Fred gegen Chivu, der allerdings von Schiedsrichter Mejuto Gonzalez ungeahndet blieb (80.).
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Gerland |
| Zuschauer | 39.260 (ausverkauft) |
Während für Olympique Lyon das Aus in der Champions League in diesem Jahr bereits im Achtelfinale kam, fiebert der AS Rom der Auslosung der kommenden Runden am Freitag entgegen. Die Runde der letzten Acht wird am 3./4. und 10./11. April gespielt.