Bayerns Torschütze Toni (li.) im Duell mit Daems (Gladbach). dpa
Nach dem 2:0-Erfolg in Bielefeld stellte Gladbachs Trainer Hans Meyer seine Elf auf drei Positionen um und setzte auf Gouhouri, Paauwe und Baumjohann an Stelle von Dorda, van den Bergh und Colautti.
Bei den Bayern standen im Vergleich zum 2:1-Erfolg auf Schalke Lahm und Schweinsteiger nach ausgeheilten Verletzungen wieder zur Verfügung, auch Lell rutschte in die Startelf. Coach Jürgen Klinsmann setzte Oddo, Borowski und Kroos auf die Bank. Der angeschlagene Podolski (Rückenprobleme) machte die Reise in den Westen erst gar nicht mit.
Verhaltener Auftakt im Borussia-Park. Gegen tief stehende Gladbacher hatten die Bayern optische Vorteile, konnten aber gegen die zweikampfstarke Defensive der Hausherren zunächst keine Akzente setzen. Das Leder war auf nassem Rasen schwer zu kontrollieren, was dem Aufsteiger, der laufintensiv den ballführenden Akteur doppelte und sein Heil - allerdings vergeblich - im Kontern suchte, die Abwehrarbeit erleichterte.
Chancen blieben auf beiden Seiten Fehlanzeige - bis zur 21. Minute: Nach Gospodareks schwachem Abschlag starteten die Münchner einen Angriff über die linke Seite. Lahm war von Levels nicht aufzuhalten und drang in den Strafraum ein. Fast von der Grundlinie legte der Verteidiger auf Toni zurück, der den Ball vor Paauwe mit dem rechten Außenrist aus fünf Metern über die Linie drückte.
Danach kontrollierte die Klinsmann-Elf das Spiel souverän. Die Rheinländer fanden offensiv weiterhin nicht statt, tauchten kaum einmal am oder im gegnerischen Sechzehnmeterraum auf.
Nach gut zehn Minuten schaltete der Rekordmeister einen Gang hoch. Binnen einer Minute scheiterten Klose und Toni in aussichtsreicher Strafraumposition (33.), und weitere fünf Zeigerumdrehungen später doppeltes Glück für die Gastgeber: Lahm drang nach Doppelpass mit Toni in den Strafraum ein und wurde von Paauwe als letztem Mann zu Fall gebracht. Referee Weiner sah kein Foul und ließ weiterspielen (38.).
Vom Aufsteiger war lediglich eine Halbchance durch Bradleys Kopfball nach Freistoßvorlage von Marin zu notieren (45.).
Der 13. Spieltag
Mit van den Bergh für Brouwers startete die Meyer-Elf in den zweiten Durchgang. Die Borussen lockerten nun ihre defensive Haltung, waren bemüht, den Gegner unter Druck zu setzen. Freilich erinnerte wenig an die Tage, als die Fohlenelf den Bayern auf Augenhöhe begegnete. Spielerisch limitiert hatte lediglich Marin in Ansätzen einige vielversprechende Offensivaktionen, die die nun sehr passiven Münchner aber meist spätestens vor dem Strafraum unterbanden.
Bradleys Distanzschuss sorgte nur für geringe Aufregung (57.), eher schon van Bommels Rettungsaktion in letzter Sekunde gegen Marin am Elfmeterpunkt (61.).
Die unterkühlt aufspielenden Klinsmann-Schützlinge, die sich bis dorthin fast ausschließlich auf ihre Defensive konzentriert hatten, sorgten dann in Person von Ribery für die vermeintliche Entscheidung: Gefoult von Gouhouri verwandelte der Franzose den fälligen Elfmeter selbst 0:2 (65.).
Klinsmann wechselte aus: Borowski und Sosa kamen, Schweinsteiger und Lahm gingen (65., 67.), während bei den Hausherren Matmour und Colautti für Alberman und Paauwe den Rasen betraten (68., 77.). Die Borussen lagen am Boden - und standen wieder auf: Nach Marins Eckball schlug Baumjohann den Ball am Strafraum hoch an den Fünfmeterraum, wo Friend sich gegen Demichelis durchsetzte und ins linke Eck einnickte (78.).
Die Bayern hatten ihre Ordnung verloren und mussten wenig später den nächsten Nackenschlag hinnehmen: Baumjohann schickte Colautti links in den Strafraum. Der Israeli behauptete sich resolut gegen Lell und flankte butterweich auf Bradley, und der Amerikaner köpfte vollkommen frei aus vier Metern ins rechte Eck ein (81.).
Eine prickelnde Schlussphase förderte dann noch eine gute Chance durch Toni zu Tage: Der Italiener köpfte Sekunden vor dem Abpfiff Zentimeter vorbei (90.+1).
Auf Gladbach wartet am Samstag die schwere Aufgabe auf Schalke, die Bayern haben mit Cottbus einen weiteren Abstiegskandidaten vor der Brust.