Mit dem 3:1-Erfolg in Aue hatte 1860 München die lange Durstrecke von acht sieglosen Spielen in Serie endlich knacken können. Um daran anzuknüpfen, stellte 1860-Coach Maurizio Jacobacci seine Startelf nur auf einer Position um: Der an die U-19-Nationalmannschaft abgestellte Morgalla wurde in der Innenverteidigung durch Lang ersetzt.
Beim BVB II setzte Trainer Jan Zimmermann nach dem klaren 4:0-Erfolg gegen Zwickau mit Pudel, Bueno und Kamara auf drei neue Kräfte: Coulibaly, Rothe (an Juniorennationalmannschaften abgestellt) und Pfanne (Gelbsperre) waren nicht mit dabei.
Pohlmann markiert den Doppelpack
3. Liga - 29. Spieltag
Und entgegen der tabellarischen Erwartungen erwischten die Gäste den deutlich besseren Start in die Partie. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, da ließ Njinmah einen Einwurf direkt zu Pohlmann abtropfen, der nicht lange fackelte und aus knapp 20 Metern draufhielt. Hiller im Tor der Löwen konnte sich nur vergeblich strecken (5.). Die Löwen waren geschockt, Dortmund dominierte und spielte 1860 stellenweise schwindelig. Nachdem Njinmah nahe des Münchner Strafraums gefoult worden war, durfte sich Pohlmann aus ähnlicher Position wie beim 1:0 bei einem ruhenden Ball probieren. Das Ergebnis blieb dasselbe - erneut zappelte die Kugel in den Maschen (15.).
Nur eine Minute später hätte der Stürmer den lupenreinen Hattrick perfekt machen müssen, Hiller hielt den TSV 1860 aber mit einer Glanztat im Spiel - nur um bei der anschließenden Ecke doch hinter sich greifen zu müssen. Kamara hatte den zweiten Ball erneut scharf gemacht, Pudel netzte ein - das 3:0 innerhalb kürzester Zeit. Die Hausherren waren am Boden, hätten aber noch im ersten Durchgang herankommen können. Vrenezi legte vor Lotka quer auf Lex, der das freie Netz vor sich hatte, Bueno grätschte in letzter Sekunde heran und klärte noch vor der Linie (23.).
Kamara macht den Deckel drauf
So ging es mit dem 3:0 in die Pause, doch wer meinte, dass 1860 mit neuer Motivation in die zweite Halbzeit kommen würde, sah sich getäuscht. Den Löwen fehlten die Ideen, Dortmund beschränkte sich auf die Defensivarbeit. Erst als die Partie dem Schlusspfiff entgegenplätscherte, trauten sich beide Mannschaften noch einmal vermehrt in die Offensive. Auf Vorarbeit des erst kurz zuvor eingewechselten Otuali stellte Kamara mit einem strammen Schuss aufs kurze Eck sogar auf 4:0 - die endgültige Entscheidung (79.).
Immerhin zum Ehrentreffer kamen ansonsten völlig enttäuschende Hausherren noch: Dams kam gegen Vrenezi im Strafraum zu spät, den fälligen Strafstoß verwandelte Holzhauser sicher (85.). Dabei blieb es dann aber, mit 1:4 ging 1860 München im Regen an der Grünwalder Straße baden. Dortmund durfte sich dagegen über den zweiten klaren Sieg in Serie sowie den Sprung aus der Abstiegszone freuen.
1860 reist am 30. Spieltag zum bayerischen Derby nach Ingolstadt (Montag, 19 Uhr). Dortmund bekommt am Samstag (14 Uhr) Besuch aus Halle.