Obenauf: Freiburgs Torschütze Toprak gewinnt gegen "Löwen"-Rückkehrer Rösler das Kopfballduell. picture alliance
Beim TSV 1860 gab es nach der 1:3-Pleite beim HSV im DFB-Pokal keine personellen Änderungen. Mit Sascha Rösler (Rückkehrer aus Gladbach) und Stefan Aigner (Bielefeld) standen zwei Neuzugänge in der Startelf.
Freiburgs Trainer Robin Dutt brachte im Vergleich zur 1:3-Niederlage im DFB-Pokal gegen Mainz wieder Stammtorhüter Pouplin, der wegen muskulärer Probleme von Langer ersetzt worden war. Zudem spielten Schwaab, Toprak und Schuster an Stelle von Schlitte, Barth und Uzoma (alle Bank).
Die Anfangsphase gehörte klar den 60ern, die sofort den Vorwärtsgang einlegten, den SC unter Druck setzten und durch Thorandt eine gute Kopfballchance besaßen (4.). Doch Freiburg hielt dagegen. Nach gut zehn Minuten entwickelten auch die Breisgauer Torgefahr: Bechmann kam nach Schuster-Freistoß-Hereingabe in der linken Strafraumhälfte mutterseelenallein an den Ball, Tschauner stürzte heraus und verkürzte perfekt. Schuster zirkelte kurz darauf einen Freistoß aus 22 Metern halblinker Position denkbar knapp am rechten Winkel vorbei (11.).
Beide Teams zeigten großes Engagement und Offensivgeist. Es war eine unterhaltsame, lebendige Partie in der Allianz Arena, in der Freiburg das etwas ballsicherere und spielstärkere Team war, während 1860 Kampfgeist in die Waagschale warf.
Die Überlegenheit der Breisgauer wurde immer größer, der Weg in den Münchner Strafraum war aber versperrt. Abdessadki genoss rechts viele Freiräume, seinen Hereingaben fehlte aber die nötige Präzision. So musste einmal mehr eine Standardsituation dem SCF helfen, zum elften Mal in dieser Saison: Schuster brachte eine Ecke von rechts herein, Idrissou scheiterte mit seinem Kopfball aus sechs Metern noch an Tschauner, doch Topraks Nachschuss aus sechs Metern landete hoch im Netz (27.).
Der 18. Spieltag
Es dauerte etwas, ehe sich die "Löwen" von dem Schock erholten. Dann erspielten sie sich aber Chancen durch Lauth und Bierofka, doch beide zielten deutlich zu weit nach rechts. Meist erwies sich die SC-Abwehr als stabil. Für Freiburg ergaben sich nun immer größere Räume für Konter.
Der Sportclub ließ es nach Wiederanpfiff etwas ruhiger angehen, konzentrierte sich auf eine sichere Defensive und ließ die 60er kommen. Die Elf von Marco Kurz betrieb großen Aufwand, ohne Gefahr auszustrahlen. Freiburg dagegen wäre beinahe mit dem ersten Angriff nach der Pause in Führung gegangen: Bechmann spritzte in einen schlechten Rückpass von Berhalter, umspielte Tschauner und passte dann von der rechten Grundlinie in den freien Raum (54.). Ganz schwach.
Mit zunehmender Spieldauer wirkte der TSV offensiv immer ideenloser, der SC investierte wieder etwas mehr und erhöhte prompt auf 2:0: Butscher spielte flach von links quer durch den Münchner Strafraum zu Schuster, der am zweiten Pfosten aus zehn Metern einschoss (62.).
Freiburg spielte routiniert, ließ hinten kaum etwas anbrennen und setzte auf gelegentliche Konter. Die SC-Abwehr präsentierte sich enorm schnell, wendig, zweikampfstark. An der Defensivarbeit war aber das gesamte Kollektiv einschließlich der Offensivspieler beteiligt.
Mit zunehmender Spieldauer schwand beim TSV der Glaube, das Spiel noch drehen zu können, und stieg beim Sportclub wieder die Spiel- und Kombinationsfreude.
Der TSV 1860 muss am kommenden Sonntag in Mainz spielen, der SC Freiburg hat zu Hause am Freitag den VfL Osnabrück zu Gast.