Hart umkämpftes Duell: Jenas Christian Fröhlich gegen Danny Schwarz (1860 München). dpa
1860-Coach Walter Schachner schickte jene Startelf ins Rennen, die auch vor Wochenfrist beim MSV Duisburg (0:0) begann. Jenas Trainer Heiko Weber stellte dagegen sein Team auf einer Position um: Im Vergleich zum 1:1 gegen den SC Paderborn verdrängte Hasse Schmidt auf der zentralen Verteidigerposition.
Die Anfangsphase gehörte eindeutig dem TSV 1860 München. Spiel- und lauffreudig präsentierten sich die "Löwen" zu Beginn der Partie. Allerdings konnten sie ihr optisches Übergewicht nicht in Zählbares ummünzen. Die beste Chance zur Führung bot sich Burkhard nach einem Durcheinander in der Jenaer Abwehr. Der 21-Jährige verfehlte in der 7. Minute freistehend aus elf Metern aber ebenso sein Ziel wie Vucicevic mit einem technisch feinen Schlenzer in der 18. Minute.
Es dauerte bis zur 20. Minute, ehe sich die Thüringer aus der Umklammerung befreien konnten und erstmals auf sich aufmerksam machten. Dann wurde es aber gleich richtig gefährlich. Nach einer scharfen Werner-Flanke kam Helbig frei zum Kopfball, zielte aber knapp rechts vorbei.
Der 6. Spieltag
In der Folgezeit entwickelte sich eine umkämpfte Partie, der aber etwas die spielerischen Impulse fehlten. 1860 hatte weiterhin mehr vom Spiel, biss sich aber an der kampfstarken und gut organisierten Jenaer-Deckung immer wieder die Zähne aus. Allerdings ging bei den Thüringern, die von mehreren Tausend Fans lautstark angefeuert wurden, Richtung gegnerisches Tor nicht allzu viel.
So spielte sich das Geschehen bis zur Pause zum größten Teil im Mittelfeld ab. Einzige Ausnahme blieb die 31. Minute, als Burkhard mit dem Kopf etwas zu hoch zielte.
Ohne personelle Veränderungen betraten beide Teams wieder den Rasen. Und wie in Durchgang eins bestimmten auch zu Beginn des zweiten Abschnitt die "Löwen" die Partie. Ausdruck der Münchner Dominanz war der Führungstreffer in der 54. Minute. Di Salvo behauptete gegen mehrere Gegenspieler den Ball und steckte auf Baier durch. Dieser hatte freie Bahn und lupfte den Ball gekonnt über Person hinweg zum 1:0 ins lange Eck.
Hiergeblieben! Alexander Maul zupft am Trikot von Marcel Schäfer. dpa
Obwohl die Jenaer in der 61. Minute durch einen Volleyschuss von Kowalik, der nur knapp über die Querlatte strich, fast zum Ausgleich kamen, waren die Münchner mit der Führung im Rücken nun die deutlich bessere Mannschaft. Wie befreit spielte das Schachner-Team auf und drängte auf das entscheidende 2:0. Maul schlug in der 68. Minute in höchster Not einen Vucicevic-Schuss noch vor der Torlinie weg, 120 Sekunden später verzog Milchraum aus aussichtsreicher Position nur knapp.
Jena gab sich aber nicht geschlagen. In der 78. Minute wäre der eingewechselte De Napoli fast zur Stelle gewesen, doch der Schweizer verfehlte sein Ziel, in der 84. Minute sorgte eine Freistoß-Flanke für Gefahr. Zwei Minuten später dann die Entscheidung: Eine Freistoß-Flanke von Johnson erwischte Ziegenbein so eben noch mit dem Kopf und lenkte den Ball zum 2:0-Endstand ins Netz.
Der TSV 1860 München hat seinen Fans einen Sieg zum letzten Oktoberfestwochenende beschert und seine Ambitionen durch das 2:0 gegen Jena untermauert. Nach der Länderspielpause stehen die ungeschlagenen "Löwen" bei den Namensvettern aus Braunschweig auf dem Prüfstand. Jena, das erstmals verlor, erwartet die SpVgg Unterhaching.