Brach den Bann: Angelos Charisteas freut sich über sein erstes Saisontor. dpa
Beim 1. FC Nürnberg war Trainer Hans Meyer zum Wechseln gezwungen. Im Vergleich zur 0:3-Niederlage beim FC Bayern mussten Wolf (Oberschenkelzerrung) und Saenko (Sprunggelenksverletzung) passen. Dafür liefen Kristiansen und Charisteas auf, Galasek übernahm Wolfs Platz in der Innenverteidigung. Auf Frankfurter Seite hatte Friedhelm Funkel ähnliche Probleme. Preuß (Nasenbeinbruch) und Thurk (Muskelverletzung) fehlten nach dem 2:1 gegen Leverkusen und wurden durch die beiden wiedergenesenen Japaner Inamoto und Takahara ersetzt.
Beide Teams begannen die Partie relativ bedächtig und konzentrierten sich zunächst lediglich auf Sicherheitsfußball. Torszenen fehlten dem Spiel in den ersten zehn Minuten gänzlich. So kam der Führungstreffer der Frankfurter etwas überraschend. Nach dem ersten ansehnlichen Angriff der Nürnberger konterte Frankfurt über Streit und Inamoto, der Amanatidis auf der rechten Seite in Szene setzte. Der Grieche bediente den in der Mitte mitgelaufenen Takahara, und der Japaner schob mühelos zum 0:1 ein (12.). Doppeltes Pech für den Club, dass sich Spiranovic bei dieser Aktion verletzte und durch Glauber ersetzt werden musste.
Der Treffer verlieh der Partie Schwung. Der Club wirkte nicht geschockt und hatte durch Mintal kurz nach dem Rückstand die Chance zum Ausgleich, Pröll parierte aber den Drehschuss des Slowaken (15.). Fünf Minuten später war aber auch der Frankfurter Schlussmann machtlos, als Kristiansen einen 30-Meter-Freistoß mit links an den Pfosten nagelte. Den Abpraller nutzte Charisteas zu seinem ersten Saisontreffer und glich aus (20.).
Der 10. Spieltag
Die Begegnung wurde nun zunehmend unterhaltsamer. Beide Teams kamen zu einigen guten Chancen, ein weiterer Treffer wollte vor der Pause aber nicht mehr fallen. Russ jagte einen Freistoß an den Außenpfosten (27.), ehe Misimovic aus der Distanz mit links abzog und die Latte traf (29.). Die beste Chance für die erneute Gästeführung vergab Fink, nachdem Kluge eine Streit-Flanke unzureichend abgewehrt hatte. Der Frankfurter schoss aber zu unplatziert, um Blazek zu gefährden.
Der Club kam engagiert aus der Kabine und sorgte sofort für Unruhe in Frankfurts Defensive. Mintals Volleyschuss schlug noch knapp neben Prölls Tor ein (47.). Wenig später entschieden die Franken binnen weniger Minuten das Spiel. Einen langen Ball nahm Charisteas gekonnt mit der Brust an, Russ trat am Ball vorbei, und der Grieche bediente Mintal, der zum 2:1 einschob (50.). Frankfurt agierte in der Defensive nun völlig indisponiert und ermöglichte dem Club eine Hülle von Möglichkeiten. Nach einem Abwehrfehler war es wieder Charisteas, der im Strafraum vor Pröll auftauchte, das Leder durch die Beine des Keepers schob und dann gefoult wurde. Den fälligen Strafstoß nutzte Misimovic souverän zum 3:1 (54.).
Die nun wie entfesselt aufspielenden Nürnberger setzten nach und drängten auf die endgültige Entscheidung. Kennedy scheiterte bei zwei Alleingängen (60., 61.), ehe den Gästen beinahe doch noch der Anschluss gelungen wäre. Gleich zweimal kamen Kyrgiakos und Takahara aus kürzester Distanz zum Abschluss, doch mit vereinten Kräften und einer Portion Glück verhinderte die Nürnberger Defensive das 3:2 (62.). Danach fand die Eintracht offensiv nicht mehr statt. Der Club erspielte sich Chance um Chance und kam durch Mintal, der einen Fehler von Kyrgiakos nutzte, zwangsläufig zum 4:1 (64.).
Die Meyer-Elf gab trotz der Entscheidung nicht nach und schien sich den Frust der vergangenen Wochen von der Seele schießen zu wollen. Misimovic und Kennedy vergaben das mögliche 5:1, ehe dem Australier nach drei Fehlversuchen doch noch sein Treffer gelang. Von Kristiansen bedient traf Kennedy sehenswert per Hacke (82.), ehe die Schlussminuten zum Schaulaufen gerieten.
Der 1. FC Nürnberg muss am kommenden Samstag in Wolfsburg antreten, während die Frankfurter Eintracht bereits am Freitag Hannover empfängt.