FCN-Coach René Weiler reagierte auf das souveräne 4:0 beim FC St. Pauli mit einem erwartbaren Wechsel: Burgstaller kehrte nach seiner Gelb-Sperre für Möhwald (Bank) zurück in die Startelf.
Stefan Effenberg nahm auf Seiten von Paderborn im Vergleich zum 4:4 gegen 1860 ganze drei Veränderungen vor: Hartherz, Kapitän Bakalorz (nach Gelb-Rot-Sperre) und Proschwitz verdrängten Wydra (nicht im Kader), Brückner und Lakic (beide Bank).
Paderborn beginnt ordentlich, Nürnberg kommt auf
"Wir fahren da nicht hin, um uns zu verstecken", hatte Effenberg vor dem Spiel in Nürnberg verkündet. Sein Team hatte dem "Tiger" offenbar gut zugehört und in den ersten Minuten ein wahres Hin und Her erzeugt - mit eigenen Vorteilen: Koc dribbelte sich in den Strafraum und bediente Saglik, doch dessen Direktversuch zog deutlich über die Querlatte (2.). Dann traute sich Dribbelkünstler Stoppelkamp nach tollem Antritt - im letzten Moment warf sich aber noch Innenverteidiger Bulthuis in den saftigen Schuss (4.). Das Bittere aus Effenbergs Sicht: Es waren die einzig nennenswerten Gelegenheiten in Halbzeit eins für sein Team.
Die Paderborner taten sich gegen Nürnberg schwer: Hier kommt Mahir Saglik nicht an Tim Leibold vorbei. picture alliance
Denn spätestens ab der 15. Minute gestaltete der Club die Partie dominant: Die Stürmer Füllkrug und Burgstaller liefen die Abwehr der Gäste oft konsequent an, während Erras, Behrens, Schöpf und Leibold reihenweise Vorstöße generierten. Die Defensive eroberte derweil Ball um Ball und organisierte den Spielaufbau. Auf die erste echte Gelegenheit mussten die FCN-Fans aber bis zur 18. Minute warten, als Schöpf beinahe Torwart Kruse überwand.
Füllkrug hat den Dreh raus
Die größte Druckphase der Nürnberger begann ab Minute 30, zunächst verfehlte dabei Leibold mit seiner Direktabnahme das Tor nur knapp (32.). Viel besser machte es zwei Minuten später Füllkrug, der einen Freistoß direkt ins linke obere Eck zirkelte - SCP-Keeper Kruse hatte keine Chance (34.). Schöpf hätte dann vor der Pause beinahe noch das 2:0 nachgelegt (38.).
Der 17. Spieltag
Feuerwerk zu Wiederbeginn
Paderborner Verbesserungen im zweiten Durchgang? Fehlanzeige, denn die Ostwestfalen zogen sich erst weit zurück. Der Club hingegen legte ein furioses Tempo zu Wiederbeginn vor und kam obendrein zu guten Torchancen: Behrens verfehlte den oberen linken Winkel mit seinem Distanzknaller nur knapp (46.), Schöpf zwang SCP-Keeper Kruse mit einem saftigen Flachschuss zu einer Glanzparade (49.). In der Folge verflachte die Partie etwas, wenngleich der Gast einen Plan entwickelte, sich endlich selbst wieder Möglichkeiten zu schaffen: Die Effenberg-Elf versuchte sich nun öfters über die Außenbahnen - mit geringem Erfolg. Das führte dazu, dass der "Tiger" reagierte und mit Lakic neben Proschwitz ein zweiter Stürmer installiert wurde (71.).
Leibold macht den Deckel drauf
Doch nur zwei Minuten nach der Aufstockung im Angriff wurden die Ostwestfalen für einen abermaligen Ballverlust im Aufbau eiskalt bestraft: Joker Möhwald passte zu Leibold, der Tempo aufnnahm und aus 16 Metern wuchtig mit links abschloss. Kruse riss die Hände zwar noch hoch, konnte den Ball aber nur an den linken Innenpfosten lenken - 2:0 für die Mittelfranken (73.). Das Spiel war entschieden - und die 07er mussten aufpassen, nicht komplett auseinander zu fallen: Möhwald verpasste aus bester Lage den Abschluss (75.), Burgstaller scheiterte frei vor dem besten Paderborner: Torhüter Kruse (78.).
Es blieb letztlich beim Nürnberger Erfolg, dem dritten Dreier in Serie - wenngleich Joker Stöger mit einem präzisen Flachschuss noch der 1:2-Anschluss gelang (89.). Während der 1. FCN sich berechtigte Hoffnungen auf Rang drei machen kann, steckt der SCP tief im Keller. Auf Effenberg wartet viel Arbeit.
Der Club hat beim direkt anstehenden Rückrundenauftakt am Sonntag (13.30 Uhr) Freiburg im Grundig-Stadion zu Gast. Paderborn muss bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) zum VfL Bochum.