Regionalliga (D)

Aufstiegsspiele zur 3. Liga - Nur 45 Fest-Minuten von Energie Cottbus: Trainer Claus-Dieter Wollitz stürmt zur Bank von Weiche Flensburg

Energie Cottbus verspielt noch bessere Ausgangslage

Nur 45 Fest-Minuten: Wollitz stürmt zur Weiche-Bank

Nach Schlusspfiff wurde er an der Flensburger Bank vorstellig: Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz.

Nach Schlusspfiff wurde er an der Flensburger Bank vorstellig: Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz. imago

Die Voraussetzungen am Donnerstagabend waren hervorragend : Bei bestem Fußballwetter ging Energie mit breiter Brust in das Spiel bei Weiche Flensburg, 3000 Schlachtenbummler unterstützten die Lausitzer in Kiel. Mehrere hundert Fans verfolgten die Partie beim Public Viewing in Cottbus. Die Euphorie zeigte sich schnell auch auf dem Rasen: Die Mannschaft von Coach Wollitz spielte den Gegner in den ersten 45 Minuten phasenweise an die Wand. Nach 16 Minuten besorgte Streli Mamba die Führung, binnen neun Minuten stellte Maximilian Zimmer sogar auf 3:0. Zur Pause kochte der Gästeblock, die Energie-Profis klatschten sich freudestrahlend ab. Beim Gegner war Innenverteidiger Benjamin Safo-Mensah bezeichnenderweise noch vor der Pause ausgewechselt worden.

Nach der Pause schalteten die Lausitzer dann etliche Gänge zurück - und fingen sich bis zum Schlusspfiff noch zwei unnötige Gegentore. Eines davon in der 90. Minute: "Das zweite Tor dürfen wir so nicht kassieren. Wir verteidigen das nicht mehr so aktiv, haben uns zu sehr zurückgezogen", haderte Wollitz, fügte aber an: "Wir wollten ein gutes Ergebnis mitnehmen. Wir hätten sogar ein Unentschieden unterschrieben, jetzt haben wir gewonnen. Wir haben alle Optionen."

Zimmer will "den Sack zumachen"

Doppeltorschütze Zimmer sprach hernach von "zwei unterschiedlichen Halbzeiten". Vor dem Wechsel habe der Gast den Flensburgern "gar keine Chance gelassen. Da mache ich dann zwei Tore, aber es ist völlig egal, wer die Tore macht. Das Ziel ist der Aufstieg." Das 3:0 wäre "ein Top-Ergebnis" gewesen. "Dennoch ist das ein gutes Ergebnis für uns. Wir haben drei Auswärtstore erzielt und wollen am Sonntag zu Hause den Sack zumachen", stellte Zimmer klar.

Dass Energie aber anfing, fahrlässig mit den eigenen Torchancen umzugehen, passte Wollitz so gar nicht. Das 2:3 in der Nachspielzeit hellte seine Laune nicht auf. Bei einer Gelben Karte für Marc Stein wurde der 52-Jährige erstmals an der Flensburger Bank, die heftig protestiert hatte, vorstellig. Als der Schlusspfiff ertönte, suchte Wollitz wie von der Tarantel gestochen erneut den Weg zur Weiche-Bank. Nach Informationen des "rbb" war es schließlich ein Flensburger Jugendtrainer, mit dem er Kopf an Kopf einige vermutlich unschöne Worte austauschte.

"Jetzt wird es am Sonntag spannend"

Bei der Analyse hatte Wollitz kurz darauf schon wieder einen kühlen Kopf: "Eigentlich hatte man gedacht, die Tür ist nach dem 3:0 sehr weit auf für uns. Aber mit dem 3:2 wird es jetzt am Sonntag wieder spannend." Wenn die Mannschaft das Temperament des Trainers über 90 Minuten an den Tag legt, ist der Aufstieg zum Greifen nah.

msc