Alois Schwartz reagierte auf das 1:1 gegen Fürth mit zwei personellen Veränderungen: Thiede und Linsmayer (zurück nach der 5. Gelben Karte) starteten anstelle von Roßbach (Bank) und Kosecki (Knieprellung). Der SVS-Coach wünschte sich für das letzte Heimspiel des Jahres 2015: "Zum Abschluss wollen wir unseren Fans drei Punkten schenken." Ansonsten freute sich der 48-Jährige auf das Ende eines Kalenderjahres mit Abstiegskampf, Punktabzug und einer aus Vereinssicht grandiosen Hinrunde: "Das Jahr hat viel Kraft gekostet. Wir haben viel investiert."
Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startelf nach der knappen 0:1-Niederlage in Düsseldorf auf drei Positionen: Matuschyk, Ofosu-Ayeh und Zuck (allesamt Bank) machten Platz für Schönfeld, Holtmann und Berggreen.
Berggreen und Bouhaddouz scheitern an den Torhütern
Am 1. Spieltag hatte sich der SV Sandhausen mit 3:1 in Braunschweig durchgesetzt und dadurch den Saisonstart der Löwen vermiest sowie die eigene Hypothek von minus drei Punkten wegen Lizenzverstößen abgelöst. Damals wie an diesem Abend fanden sich die Niedersachsen zu Beginn besser zurecht, doch Berggreen scheiterte nach tollem Schnittstellenpass von Schönfeld frei vor Knaller und Khelifi verzog aus spitzem Winkel (10. und 13.). Gut machten es die Löwen vor allem, indem sie ihre Angriffe über die Aufbauspieler Boland oder Schönfeld schnell vortrugen und über die Außenbahnen Khelifi oder Holtmann suchten.
Der 18. Spieltag
Die Abwehrreihe der Sandhäuser hielt ausgenommen der beiden BTSV-Chancen stark dagegen und ließ in der Folge bis zum Ende des ersten Abschnitts nichts anbrennen. Ab Minute 20 meldete sich außerdem auch der SVS-Angriffsverbund im Spiel an, vor allem der lauffreudige Bouhaddouz suchte beinahe jeden Zweikampf und behauptete sich oft auch stark. Der Deutsch-Marokkaner war es auch, der die beste Chance für seine Farben verbuchte: Klingmann flankte von der rechten Strafraumkante präzise zu Bouhaddouz, der hochstieg und einen guten Kopfball setzte. Torwart Gikiewicz tauchte aber ab und parierte exzellent (31.). Nur eine Minute später senkte sich eine leicht verunglückte Flanke von Klingmann auf die Querlatte.
Berggreen eröffnet
Nach dem Seitenwechsel generierte der BTSV die erste Angriffswelle - und stach direkt zu: Schönfeld gelangte nach einer schönen Passstafette vor dem Strafraum an den Ball und legte im Stehen links raus zum einlaufenden Reichel. Der Außenverteidiger passte scharf ins Zentrum, wo Berggreen hineinsprang und mit rechts einschoss (47.). Der Führung für Braunschweig war wie ein Nackenschlag für Sandhausen, das sich fortan trotz einiger guter Ansätze schwer tat, Gefahr zu entwickeln.
Khelifi macht trotz Beschwerden den Sack zu
Erst in der 63. Minute generierten die Kurpfälzer nach abermals guten Ansätzen auch einen starken Abschluss: Paqarada flankte von der linken Seite stark nach innen, wo Bouhaddouz' Direktabnahme ins linke untere Eck sauste. Gikiewicz tauchte wieder überragend ab und kratzte den Ball zur Seite. Auch Bouhaddouz' Nachschuss fand den Weg ins Tor nicht, er flog übers Tor. In der 76. Minute ging es mit der besten Chance der Partie weiter: Ein Freistoß des SVS landete in der Mauer, kullerte hinter den Braunschweiger Spielern aber wieder heraus und tauchte am Fünfmeterraum beim komplett freien Linsmayer auf. Der Mittelfeldmann schloss hart ab - das Leder flog allerdings über die Latte.
Eigene Chancen nicht genutzt, eine gewaltige für den Gegner durch Abschalten ermöglicht - so hieß es am Ende: Bouhaddouz sank nach einem Zusammenstoß mit Baffo am Strafraum zu Boden und blieb erst liegen. Die Niedersachsen spielten weiter, weil auch der Schiedsrichter nicht unterbrach. Die Hintermannschaft der Kurpfälzer hörte komplett mit dem Spielen auf, während Khelifi plötzlich nach Berggreen-Pass durch war, Torwart Knaller umkurvte und zum 2:0 einschob (78.). Mit dem Dreier bleiben die Niedersachsen dick im Rennen um Rang drei. Sandhausen konnte den eigenen Fans am Hardtwald im letzten Heimspiel 2015 derweil keinen Heimsieg bescheren.
Sandhausen muss für das letzte Spiel des Jahres am kommenden Freitag (18.30 Uhr) bei Union Berlin ran. Braunschweig trifft am 19. Spieltag am Sonntag (13.30 Uhr) auf den 1. FC Kaiserslautern.