Schalke-Trainer Mike Büskens wechselte nach dem 5:2 im Spitzenspiel in Darmstadt auf zwei Positionen: Palsson vertrat Kapitän Latza, der nach einer schweren Prellung aus dem SVD-Spiel aber immerhin im Kader stand. Außerdem verteidigte der erfahrenere Vindheim für Matriciani hinten rechts.
Den Bremern gingen vor dem Spitzenspiel die Defensivleute aus. Coach Ole Werner hatte ohnehin schon auf Abwehrboss Toprak (Wade) verzichten müssen, im Vergleich zum 1:1 gegen Nürnberg kamen nun auch noch Veljkovic (Muskelfaserriss) und Groß (positiver Coronatest) hinzu. Gruev und Weiser, zuletzt Torschütze gegen den Club, durften beginnen.
Der Showdown zwischen Schalke und Werder sorgte schon nach einer halben Minute erstmals für Pulsanstieg: Füllkrug wurde geschickt, überlupfte Fraisl, um im letzten Moment von Thiaw noch geblockt zu werden. Jedoch ging der Aktion wohl eine knappe Abseitsposition voraus (1.). Doch schnell wurde klar, dass die Gäste sich nicht verstecken würden: Nach der ersten Ecke staubte Gruev per Kopf zum 1:0 ab, weil Fraisl einen Weiser-Schuss nach vorne abprallen ließ (9.).
Bremer Eckballtaktik führt zweimal zum Erfolg
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Weiterhin hatte Bremen den Helm auf, dominierte durch Zweikampf- und Kombinationsstärke. Der nächste Abschluss ging - nach einem Fehlpass von Füllkrug am Schalker Strafraum - jedoch auf das S04-Konto: Itakura schaltete blitzartig um, bediente Terodde, der aus 15 Metern aber über das Tor schoss (21.). Die Hanseaten waren da deutlich effizienter, denn sie trafen erneut nach einem Eckstoß: Diesmal flankte Weiser im Anschluss an die kurz ausgeführte Ecke auf die Stirn von Füllkrug, der aus kurzer Distanz zum 2:0 einnickte (26.).
Grün-Weiß war der Herr im Ring und hätte in einer teils hitzigen Partie (Drexler sah die fünfte Gelbe Karte) gar noch vor dem Seitenwechsel für noch deutlichere Verhältnisse sorgen können: Ducksch traf jedoch erst den Pfosten (28.) und eine Viertelstunde später chippte er den Ball einen halben Meter am Kasten vorbei (43.).
Ducksch: Erst Alu, dann Doppelpack
Ohne Drexler, dafür mit Churlinov begann Schalke den zweiten Durchgang, in welchem erneut Werder die erste Möglichkeit hatte: Im Anschluss an ein Thiaw-Foul zirkelte Ducksch einen Freistoß vom rechten Strafraumeck an den Außenpfosten (48.). Damit hatte der 28-Jährige schon drei gute Möglichkeiten liegengelassen, aber innerhalb weniger Minuten stellte Ducksch per Doppelpack auf 4:0! Erst wurde er von Füllkrug im Rückraum bedient (51.), dann hatte er beim 20-Meter-Schuss Glück, dass dieser für Fraisl unhaltbar abgefälscht wurde (53.).
Schalke ließ trotz der schier ausweglosen Situation die Köpfe nicht hängen, wurde dazu von den über 62.000 Zuschauern weiterhin angefeuert und kam zu Abschlüssen. Bei Churlinov (60.), Bülter (62.) und Kaminski (68.) fehlte auch immer nicht viel für einen ersten Schalker Treffer.
Bis kurz vor Ende der Spielzeit deutete alles darauf hin, dass es für die Knappen an diesem Nachmittag zu keinem Treffer mehr reichen sollte. Churlinovs harter, aber unplatzierter Schuss aus zehn Metern genau auf Werder-Schlussmann Pavlenka sowie ein hauchzart am Tor vorbeigeflogener Itakura-Kopfball dienten hier als Beweis. In der 88. Minute gelang aber doch noch der Ehrentreffer: Terodde hielt bei einem Churlinov-Schuss die Fußspitze hin und sorgte mit seinem 25. Saisontreffer für den Endstand.
Drei Spieltage vor Saisonende übernimmt Werder durch das 4:1 wieder die Tabellenführung. Schalke wiederum rutscht nach zuletzt fünf Siegen am Stück unter Büskens auf den zweiten Rang. Für beide Mannschaften geht es am kommenden Freitag weiter. Während die Gelsenkirchener um 18.30 Uhr in Sandhausen gastieren, empfängt Werder zur selben Zeit Werners Ex-Verein Holstein Kiel.