St. Paulis Bruns sichert den Ball artistisch vor Ingolstadts Jungwirth ab. picture alliance
Bei St. Pauli tauschte Coach Holger Stanislawski nach dem 2:2 in Mainz seine Startelf auf einer Position. Ebbers rückte nach abgelaufener Gelb-Rot-Sperre für Hennings in die Mannschaft. Ingolstadts Trainer Thorsten Fink reagierte nach der 0:3-Pleite in Ahlen und brachte drei neue Leute. Keidel - wieder spielberechtigt (Gelb-Rot), Buchner und Rama ersetzten Lokvenc (Grippe), Schwarz und Fink.
Am gewohnt stimmungsvollen Millerntor präsentierte sich der Aufsteiger aus Ingolstadt von Beginn an hellwach und motiviert. Die Fink-Elf verteidigte konzentriert, spielte frühes Pressing und agierte sehr laufintensiv. Gegen dermaßen eingestellte Gäste tat sich der FC St. Pauli lange richtig schwer und benötigte einige Zeit, um in die Gänge zu kommen. Die Anfangsphase gehörte ganz klar Ingolstadt.
Jungwirth (3.) und Karl scheiterten mit Versuchen aus der Distanz, Rama sorgte mit einem Dribbling für gehörige Verwirrung vor dem Tor von Keeper Hain. St. Pauli nahm den Kampf nun an, überzeugte ebenfalls läuferisch und kämpferisch, fand nach etwa 20 Minuten Spielzeit den Weg vor des Gegners Kasten. Ludwig probierte es mehrfach aus der Entfernung (21., 23.), zwang Lutz erst zu einer guten Parade und ließ es dann am Zielwasser fehlen. Wenig später verzog Trojan einen riskant angenommenen Volleyschuss über das Tor (27.).
Beide Teams beharkten sich in der Folge meist im Mittelfeld. Dort kam es immer wieder zu umkämpften, engen Szenen - die Defensivreihen standen sicher und ließen wenig zu. Bis kurz vor der Pause Schultz etwas unverhofft im Strafraum der Gäste zum Schuss ansetzen konnte und Neunaber beim Rettungsversuch den Ball an den Ellenbogen bekam. Ludwig bewies vom Punkt aus Nervenstärke und sicherte aus elf Metern den knappen Halbzeitvorsprung.
Der 15. Spieltag
Personell unverändert gingen beide Mannschaften in die zweiten 45 Minuten. Mit der Führung im Rücken stieg nun auch das Selbstvertrauen der Gastgeber an, die nach und nach die Kontrolle über die zuvor ausgeglichene Partie übernahmen. Ingolstadt ließ die Zielstrebigkeit aus Durchgang eins vermissen, kam kaum noch zu guten Gelegenheiten. Ganz anders die Hausherren. Ludwig schoss aus aussichtsreicher Position Trojan wuchtig an (53.), Trojan selbst, wieder erholt, setzte einen feinen Heber nur knapp drüber (59.), Bruns verpasste mit einem humorlosen Schuss von der Strafraumgrenze (67.).
Zählbares sprang aber bei den vielen Anläufen der Gastgeber nicht heraus. Ingolstadt blieb weitgehend blass, schaffte es auch in den Schlussminuten nicht mehr, sich noch einmal aufzubäumen. Die Hamburger dagegen drängten weiter auf das erlösende zweite Tor. Eger verpasste mit einem gefühlvollen Schuss auf den rechten Winkel, den Lutz prächtig abwehrte, noch die klarste Möglichkeit in dieser Phase (86.).
St. Pauli fuhr den knappen Vorsprung letztlich problemlos und sicher nach Hause und feierte damit nach zuletzt zwei Unentschieden wieder einen "Dreier", blieb damit vor eigenem Publikum ungeschlagen. Für den FCI bedeutete der Schlusspfiff zugleich auch die Gewissheit der dritten Pleite in Serie.
St. Pauli erwartet am nächsten Spieltag am Sonntag die TuS Koblenz am Millerntor. Ingolstadt empfängt bereits am Freitag den FSV Frankfurt zum Aufsteigerduell.