Beim Duell zwischen Union Berlin und dem 1. FC Köln kehrten nicht nur die Zuschauer ins Stadion An der Alten Försterei zurück, sondern auch der ehemalige Unioner Spieler Steffen Baumgart. Als nun Kölner Trainer musste Baumgart aber einige personelle Umstellungen nach dem 1:1 gegen den BVB vornehmen. Modeste fiel kurzfristig krank aus, für ihn war Uth neu in der ersten Elf. Außerdem starteten Ljubicic, Kainz, Hector und Ehizibue für Duda (5. Gelbe Karte), Schmitz (Oberschenkelverletzung), Horn und Schaub.
Kilian rutscht aus, Awoniyi ist durch
Die Innenverteidigung Hübers und Kilian blieb indes unverändert und trotzdem war es Letztgenannter, der beinahe die frühe Union-Führung eingeleitet hätte: Nach einem Steilpass von Becker rutschte Kilian weg und machte die Tür ganz weit auf für Awoniyi. Weil der Stürmer aber einen schlechten ersten Kontakt hatte, konnte Keeper Schwäbe den Fehler seines Innenverteidigers ausbügeln (1.).
Bundesliga, 28. Spieltag
Allgemein wirkte die Kölner Defensive in der Anfangsphase nicht ganz gefestigt. Den zielstrebigeren Eindruck machten die Köpenicker, bei denen Rönnow für Luthe (muskuläre Probleme) im Tor stand und Prömel, Trimmel, und Gießelmann für Möhwald, Ryerson und Oczipka spielten. Das Mittelfeld wurde schnell und mit wenigen Kontakten überbrückt - vorne ging es dann sogar noch schneller, doch Becker konnte ein schönes Zusammenspiel mit Awoniyi nicht veredeln (25.).
Bei Hector und Uth wird der Winkel zu spitz
Der Effzeh brauchte deutlich länger, um in der Partie anzukommen und hatte bis auf einen Uth-Kopfball (22.) Luthe-Vertreter Rönnow meist nur aus der Ferne gesehen. Gegen Ende der ersten Hälfte überließ Union den Gästen etwas mehr vom Spielfeld und prompt kamen diese auch zu Chancen. Nach zwei Eckbällen klärte die Berliner Defensive nicht entscheidend und so kamen Hector und Uth in gute Abschlusspositionen, beide scheiterten aber aus spitzem Winkel. Hector an Rönnow (39.) und Uth am Außennetz (40.).
Hector patzt, Awoniyi trifft
Auch in den zweiten Durchgang starteten die Kölner mit einem dicken Fehler: Hector spielte am eigenen Sechzehner-Eck ohne viel Druck einen schlechten Rückpass - und diesmal ließ sich Awoniyi die Chance nicht entgehen. Er vollstreckte eiskalt zum 1:0 (49.).
Die Führung spielte den ohnehin defensiv gut stehenden Köpenickern weiter in die Karten. Allzu viele Probleme hatten die Hausherren mit den recht harmlosen Angriffen der Kölner nicht. Der Effzeh tat sich offensiv extrem schwer, Andersson hing nahezu das komplette Spiel in der Luft.
Union zog sich nach dem Führungstreffer weiter zurück, dosierte die Offensivausflüge, war dann aber zumindest im Ansatz durch Baumgartl (63.) oder Awoniyi (86.) gefährlich. Gänzlich ungefährlich blieb hingegen der Effzeh im zweiten Durchgang. Die Kölner brachten keinen nennenswerten Abschluss mehr aufs Union-Tor und so missglückte Baumgarts Rückkehr in die alte Heimat. Für Union, das die Kölner in der Tabelle überholt, endet dagegen eine Serie von drei Spielen ohne Sieg.
Für die Köpenicker geht es ohne den Gelb-gesperrten Jaeckel am nächsten Samstagabend (18.30 Uhr) mit dem brisanten Stadtderby bei Hertha BSC weiter. Köln muss drei Stunden zuvor gegen 1. FSV Mainz 05 ebenfalls auf einen Verteidiger verzichten, denn auch Hübers sah die 5. Gelbe Karte.