SVWW-Trainer Torsten Fröhling nahm nach dem 1:0-Auswärtssieg bei der SG Sonnenhof Großaspach nur einen Wechsel vor: Mintzel ersetzte den Gelb-geperrten Vitzthum.
VfB-II-Trainer Walter Thomae veränderte sein Team nach der 0:1-Niederlage gegen Magdeburg auf drei Positionen. Statt Vier, Hagn und Owusu begannen Peric, Ferati und Gabriele.
Die ersten Minuten gehörten den Schwaben, denen man deutlich anmerkte, dass es für sie um nichts mehr ging. Die Gastgeber dagegen taten sich schwer und fanden kaum in die Partie. Mit der Zeit traute sich der SVWW aber weiter nach vorne. Nach knapp zehn Minuten näherte sich Oehrl erstmals nach einem Freistoß von Lorenz dem Stuttgarter Tor an. Sein Kopfball verfehlte aber den Kasten.
Kurz darauf folgte aber das erste dicke Signal Wiesbadens: Schnellbacher war nach einem schnellen Konter frei vor VfB-II-Keeper Bolten. Sein Schuss ging jedoch am Tor vorbei (11.). Besser machte es nur drei Minuten später Oehrl: Nach einem Doppelpass wurde der Wiesbadener Offensivmann von Blacha hervorragend bedient und traf mit einem trockenen Schuss zum 1:0. In der Folge waren die Hessen die bessere Mannschaft - und standen aufgrund der anderen Ergebnisse über dem Strich. Davon beflügelt, erarbeitete sich der SVWW eine Vielzahl an Chancen.
Wiesbaden mit schwacher Chancenverwertung
Das Problem: Die Fröhling-Elf versäumte es, diese Möglichkeiten zu nutzen. Erst scheiterte Schindler (22.), danach war es Blacha, der wieder nach einem Konter freistehend vor Bolten nicht ins Tor traf (25.). Mittlerweile die spielbestimmende Mannschaft verpassten es die Hessen, ihre Chancen konsequent zu nutzen. Kurz vor der Pause scheiterte Oehrl erneut gleich zweimal hintereinander an Bolten. Auf der Gegenseite war es Kolke, der mit einer sehenswerten Parade einen direkten Freistoß Feratis abwehrte und sein Team damit in Front hielt (44.).
3. Liga, 38. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Bild fort: Wiesbaden rannte an, vergab aber beste Möglichkeiten. Stuttgart dagegen blieb passiv und war nur noch bei Standardsituationen oder seltenen Kontern, wenn überhaupt, gefährlich. Wie aus dem Nichts war es Gabriele, der seinen VfB in der 62. Minute fast zum Ausgleich geschossen hätte - Kolke jedoch parierte wieder sehenswert. Direkt im Anschluss hätte Lorenz auf 2:0 erhöhen können. Doch der Wiesbadener legte freistehend vor Bolten quer - keiner seiner Mitspieler war mitgelaufen.
Fast schon weg - ehe Mintzel den Wahnsinn perfekt macht
Nach 77 Minuten schien dann, auch aufgrund der anderen Ergebnisse, der Traum vom Klassenerhalt für Wiesbaden endgültig vorbei. Wein leistete sich ein unglückliches Foulspiel im eigenen Strafraum und verursachte damit einen Elfmeter, den Gabriele sicher verwandelte. Wiesbaden schien völlig geschockt, doch vier Minuten später war es Schnellbacher, der sein Team neues Leben einhauchte und damit die minimale Hoffnung am Leben erhielt. Der SVWW-Offensivspieler traf per Kopf zum 2:1.
Fast schon weg vom Fenster, nahm der Wahnsinn nun seinen Lauf: Während Cottbus seine 2:1-Führung gegen Mainz II verspielte und die Stuttgarter Kickers gegen Chemnitz in Rückstand gerieten, war plötzlich klar: Wiesbaden benötigte noch einen Treffer, um in der Liga zu bleiben. Die letzten Minuten warfen die Hessen deshalb alles nach vorne. Und ein letzter Angriff in der 94. Minute brachte die Erlösung: Ein weiter Ball aus der eigenen Hälfte - selbst Kolke war mit vorne - kam über Umwege zu Mintzel, der aus halbrechter Position mit einem satten Rechtsschuss zum vielumjubelten 3:1 traf - und damit seine Mannschaft in der Liga hielt.