Bundesliga (D)

Bittencourts Lektion: "Ich lerne auch mit 30 noch dazu"

Werder-Profi steht zu seiner Meinung

Bittencourts Lektion: "Ich lerne auch mit 30 noch dazu"

Stand erneut Rede und Antwort: Leonardo Bittencourt.

Stand erneut Rede und Antwort: Leonardo Bittencourt. IMAGO/Nordphoto

Er hätte durchaus einen Grund dazu gehabt, sich wegzuducken im Nachgang des Auswärtsspiels beim VfL Bochum (1:1) - stattdessen aber stand Leonardo Bittencourt am Sonntagabend in der Mixed Zone erneut Rede und Antwort. Sein jüngster medialer Auftritt am vergangenen Mittwoch war ja in Teilen ganz schön aufgebauscht worden, wie auch der Werder-Profi nun noch einmal betonte: "Es wurde ein Stück weit höher aufgehangen, als ich es am Ende rübergebracht habe."

Dass von einem Rundumschlag die Rede war, "fand ich auch ein bisschen übertrieben", und so sprach der Mann mit der Erfahrung von 245 Bundesligaspielen gar von einer persönlichen Lektion: "Ich bin zwar 30, aber ich lerne auch noch dazu und mache vielleicht auch Fehler." Weshalb Bittencourt nun rückblickend noch einmal für seine Aussagen sensibilisierte: "Ich habe Sachen gesagt, die einfach meiner Meinung entsprechen - die aber vielleicht doch nicht so richtig sind. Das muss jeder selbst entscheiden, aber ich stehe dazu, was ich gesagt habe. Es ist auch nichts Schlimmes."

Gespräch mit Baumann und Fritz: "Da gebe ich ihnen recht"

Dass der Mittelfeldspieler auf den Bremer Kader - den übrigens auch Cheftrainer Ole Werner als kleinsten der Bundesliga bezeichnet - angesprochen wurde und ebenfalls eine fehlende Konkurrenzsituation bemängelte, musste angesichts der jüngsten 1:3-Testspielniederlage in Braunschweig erlaubt sein. Ebenso wie sein Wunsch nach Verstärkungen auf dem Transfermarkt. Was wiederum weniger zu tolerieren war, waren seine selbst als unprofessionell gekennzeichneten Worte zur Herangehensweise eines Testspiels.

Gerade deshalb sah sich die sportliche Führung um Frank Baumann und Clemens Fritz im Nachgang zu einem klärenden Gespräch veranlasst. "Sie haben mir da klipp und klar gesagt, was sie davon gehalten haben - und dann ist es für mich auch in Ordnung", erklärte Bittencourt; in dieser Angelegenheit herrschte dann zumindest Einsicht beim Werder-Profi: "Es gehört sich, das auch in einem Freundschaftsspiel anders zu zeigen. Da gebe ich ihnen ja auch recht." Grundsätzlich sei intern am Osterdeich "alles intakt - deswegen ist das Thema auch gegessen".

Bittencourt: "Am Ende hat es funktioniert"

Durch den späten Ausgleich in Bochum hatte seine Mannschaft dann ja immerhin auch die zweite Niederlage im neuen Jahr abwenden können - von einem erneuten Fehlstart wie beim 1:7 in Köln, vor dem zuletzt ja ebenfalls gewarnt wurde, war keinerlei Spur. "Am Ende hat es funktioniert, dass wir alle eine gute Leistung abgerufen haben und ein anderes Gesicht gezeigt haben", so Bittencourt zum Abschluss einer Woche, über die er jedoch sagte: "Leicht war sie nicht".

Tim Lüddecke

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