Bochums Trainer Thomas Reis musste nach dem 0:1 bei Erzgebirge Aue erstmals auf Innenverteidiger Leitsch (5. Gelbe Karte) verzichten. Decarli bekam den vakanten Posten im Abwehrzentrum. Im Mittelfeld kehrte Blum zurück und verdrängte Bockhorn.
Bei den Gästen aus Würzburg nahm Coach Bernhard Trares im Vergleich zum senstationellen 3:2-Erfolg gegen den HSV keine personellen Veränderungen vor. Bereits zum fünften Mal trat der Tabellenletzte damit mit gleichem Anfangsaufgebot an.
Würzburg mutlos und dazu noch unglücklich
Die tabellarischen Verhältnisse spiegelten sich von Beginn an auch auf dem Rasen wider. Bochum übernahm vom Anpfiff weg die Kontrolle und suchte konsequent den Vorwärtsgang. Die Reis-Elf trug eine Vielzahl der Angriffe über die linke Seite und den agilen Soares vor. Schlusslicht Würzburg war nahezu ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt, löste diese aber noch souverän.
Der dennoch verdiente Führungstreffer der Bochumer fiel dann aber über die rechte Seite und unter Beihilfe der Gäste: Holtmanns flache Hereingabe von der Grundlinie fälschte Strohdiek ganz leicht ab, sodass Hägele im Zentrum ein folgenschwerer Fehltritt unterlief. Zulj bedankte sich im Rücken des Würzburgers und schloss aus fünf Metern eiskalt ab (21.).
Zulj fehlen Zentimeter zum Doppelpack
Der Favorit aus dem Ruhrgebiet blieb seiner Rolle in der Folge treu, auch weil der FWK viel zu behäbig und mutlos auftrat. Torwart Riemann blieb nahezu beschäftigungslos und konnte stattdessen beobachten, wie Würzburgs Schlussmann Bonmann das 2:0 für den VfL verhinderte: Der 27-Jährige tauchte bei Losillas Flachschuss aus 17 Metern reaktionsschnell ab (32.). Kurz vor dem Pausenpfiff wäre aber auch Bonmann chancenlos gewesen, als Zulj nach Blums Flachpass aus zwölf Metern nur wenige Zentimeter am Tor vorbeischoss (45.).
Der 23. Spieltag
FWK offensiv besser, aber defensiv weiterhin anfällig
Trares und der FWK gingen es im zweiten Durchgang mit frischem Personal an. Van la Parra und Kopacz kamen ins Spiel, mussten aber erst einmal zusehen, wie Zulj eine Blum-Flanke über das Würzburger Tor setzte (47.). Im Gegenzug hätte Kopacz um ein Haar den Ausgleichstreffer erzielt: Den klasse Schuss des Polen entschärfte Riemann mit Mühe (47.).
Gerade als die Gäste begannen, mehr Spielanteile und weitere Chancen zu generieren, schlug der VfL zum zweiten Mal zu: Gegen aufgerückte Würzburger schloss Blum nach Vorlage Zollers zum 2:0 ab (62.). Zoller hätte in der direkten Folge sogar noch doppelt nachlegen können (65., 68.).
Würzburgs Widerstand war damit nahezu komplett gebrochen und nur, weil Zulj erneut einen Hochkaräter liegen ließ, stand es nicht bereits früher 3:0 für den VfL (79.). Erst zwei Minuten nach der Chance des Österreichers tanzte Holtmann Strohdiek und Bonmann aus und stellte damit den 3:0-Endstand her (81.).
Bochum scheint vor dem Spitzenspiel am kommenden Samstag (13 Uhr) in Fürth gerüstet. Würzburg ist bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Heidenheim gefordert.