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EM-Splitter: Blokhin trauert Shevchenko nach

Prandelli bleibt - Nasri droht WM-Aus

EM-Splitter: Blokhin trauert Shevchenko nach

Ukraine-Coach Oleh Blokhin (r.) mit seinem zurückgetretenen Superstar Andriy Shevchenko.

Ukraine-Coach Oleh Blokhin (r.) mit seinem zurückgetretenen Superstar Andriy Shevchenko. picture alliance

"Einen zweiten Shevchenko wird es nicht geben"

Gastgeber Ukraine hat sich nach der Vorrunde von der EM verabschiedet, Andriy Shevchenko vom Nationalteam. Der Stürmerstar, der beim 2:1-Auftaktsieg gegen Schweden für beide ukrainische Tore sorgte, wird nicht mehr für sein Land spielen. "Das ist ein großer Verlust für die Nationalmannschaft", sagt Oleh Blokhin. Einen Nachfolger für den 35-Jährigen, der 48 Tore in 111 Länderspielen erzielte, sieht der Nationaltrainer nicht: "Ich denke nicht, dass es bald einen zweiten Shevchenko geben wird", meinte der 59-Jährige am Dienstag in Kiew. "Den jungen ukrainischen Spielern fehlt das Können, das Shevchenko hat, das ich hatte, das Cristiano Ronaldo hat, das Lionel Messi hat und sie von anderen unterscheidet." Nach Ansicht von Blokhin müsste ihn die ukrainische Fußball-Liga nun dringend mit jungen, hoffnungsvollen Spielern für seinen Nationalkader versorgen.

Abete: Prandelli bleibt im Amt

Bleibt bis zur WM 2014: Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli.

Bleibt bis zur WM 2014: Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli. Getty Images

Egal, wie das Halbfinale am Donnerstagabend in Danzig gegen Deutschland (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker online) ausgeht, der italienische Nationaltrainer Cesare Prandelli wird bis zur WM 2014 im Amt bleiben. Dies versicherte Giancarlo Abete, Präsident des nationalen Fußball-Verbandes FIGC.

Abete bestritt damit Medienberichte, die besagt hatten, dass der 54-jährige Prandelli nach Ende der EM 2012 zu einem namhaften Klub wechseln könnte. Prandelli übernahm im Jahr 2010 als Nachfolger von Marcello Lippi das Traineramt beid er Squadra Azzurra.

Portugal mit Cakir unzufrieden

Laut Medienberichten in Portugal ist der nationale Fußballverband (FPF) unzufrieden über die Ansetzung des türkischen Schiedsrichters Cüneyt Cakir für das EM-Halbfinale am Mittwoch (20.45 Uhr, lLIVE! bei kicker online) Im ukrainischen Donezk gegen Titelverteidiger Spanien. "Portugal empört: die Ernennung des Türken Cakir lassen die Alarmglocken schrillen", titelte die Sport-Tageszeitung A Bola am Dienstag.

Die Zeitung verwies darauf, dass der spanische Verbandspräsident Angel María Villar auch der Vorsitzende der UEFA-Schiedsrichterkommission sei, der erste UEFA-Vizepräsident Senes Erzik sei Türke und "ein Freund Barcelonas und UNICEF".

Auch die Zeitung Record berichtete, dass der portugiesische Verband nicht glücklich über die Entscheidung gewesen sei und den großen Einfluss von Villar fürchte.

Qualifikation zum Confed-Cup in Brasilien

Das DFB-Team hat gute Aussichten auf eine Teilnahme am Confed Cup 2013 in Brasilien - und dies nicht nur als Europameister. Sollte Spanien am Mittwoch durch einen Halbfinal-Sieg gegen Portugal das EM-Finale erreichen, würde Deutschland schon ein Erfolg am Donnerstag gegen Italien genügen, um für die WM-Generalprobe qualifiziert zu sein. Spanien ist als Weltmeister für das Turnier im Juni 2013 gesetzt. Dadurch rückt automatisch ein zweites Team aus Europa ins Teilnehmerfeld nach. Sollte Spanien jedoch gegen Portugal scheitern, hat nur der neue Europameister ein Startrecht.

Es geht um 150.000 Euro - pro Mann!

Für die deutschen Nationalspieler geht es am Donnerstag im EM-Halbfinale gegen Italien auch um jede Menge Geld. Bei einem Einzug ins Endspiel am Sonntag in Kiew könnten sich die 23 Spieler und das Trainerteam um Joachim Löw auf jeweils 150.000 Euro Prämie freuen. Für den Europameister-Titel hat der DFB sogar die Rekordsumme von 300.000 Euro pro Mann ausgelobt.

Lisicki drückt Klose die Daumen

Gruß an die Mannschaft, vor allem an Klose: Sabine Lisicki drückt dem DFB-Team von der Church Road aus die Daumen.

Gruß an die Mannschaft, vor allem an Klose: Sabine Lisicki drückt dem DFB-Team von der Church Road aus die Daumen. Getty Images

Lisicki twittert stets eifrig an die Sportkollegen. Auch nach Polen ging ein digitaler Gruß: "Bei WM und EM bin ich immer voll dabei. Das macht mir viel Spaß, da zuzuschauen - vor allem, wenn Klose spielt", verriet die 22-Jährige.

Lisicki favorisiert also Klose, der nach seinem guten Vorstellung gegen Griechenland auch gegen Italien in der Anfangsformation stehen könnte, auch wenn er sich "nicht richtig als Stammspieler" fühlt. Die Tennisspielerin und den Lazio-Goalgetter vereinen die polnischen Wurzeln.

Lisickis Wunsch: ein persönliches Treffen. Leider habe sie Klose "noch nicht kennengelernt". Und ihr Tipp für das Semifinale am Donnerstag? "Ich hoffe und denke, dass die Deutschen gewinnen. Ich bin schon sehr gespannt!"

Ein Finale gegen Titelverteidiger Spanien würde jedoch eine harte Nuss werden, wenngleich "das deutsche Team rockt". "Ich fand, dass die Spanier auch unglaublich gut gespielt haben. Die haben ein gutes Tempo auf hohem Niveau das ganze Spiel." Schluss mit Fußball, schließlich ist Lisicki nach eigener Aussage "kein Fußball-Experte". Und ihre Konzentration muss fortan ja auch Bojana gelten. Bojana Jovanovski aus Serbien. So heißt nämlich am Mittwoch ihre Zweitrundengegnerin in Wimbledon.

L'Équipe: Nasri drohen zwei Jahre Sperre

Frankreichs Nationalspieler Samir Nasri muss seinen Verbalausraster nach dem Viertelfinalaus gegen Spanien möglicherweise teuer bezahlen. Ihm droht wegen seiner Beleidigung eines Journalisten nach einem Bericht der "L'Équipe" vom heutigen Dienstag möglicherweise eine lange Sperre. Der nationale Verband FFF ziehe eine Bestrafung des Mittelfeldspielers in Betracht, denkbar sei eine Suspendierung von bis zu zwei Jahren und damit das Aus für die WM 2014 in Brasilien. Am kommenden Dienstag könne das FFF-Exekutivkomitee bei einem Treffen ein Verfahren einleiten. Im Visier seien wegen unterschiedlicher Verfehlungen beim Turnier in Polen und der Ukraine auch Hatem Ben Arfa, Yann M'Vila und Jérémy Ménez. Die in Frankreich bislang höchste Sperre von 18 Länderspielen (15 Monate) hatte Nicolas Anelka nach der WM 2010 für seine Beleidigung des damaligen Nationaltrainers Raymond Domenech erhalten.

Bei Sieg über Italien: Merkel kommt nach Kiew

Bundeskanzlerin Angela Merkel will nach dpa-Informationen bei einem Einzug der deutschen Elf ins EM-Finale trotz der schwierigen Menschenrechtslage in der Ukraine zum Endspiel nach Kiew fahren. Das verlautete am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin. Die CDU-Chefin hatte der Löw-Mannschaft ihren Besuch laut Teammanager Oliver Bierhoff bereits angekündigt.

Offiziell will sie sich dazu aber erst nach dem Halbfinale gegen Italien am Donnerstag äußern. Vor Beginn der EM hatte sich Merkel besorgt über die Rechtsstaatslage in der Ukraine gezeigt und eine richtige Behandlung der erkrankten inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko gefordert.

Lewandowski-Trikot heiß begehrt

Für fast 100.000 Euro ging derweil das EM-Trikot des Dortmunder Torjägers Robert Lewandowski über den Tisch. Lewandowski hatte sein Dress der Stiftung des Fernsehsenders TVN für eine Wohltätigkeits-Auktion überlassen. Zehn Tage lang konnten Fans im Internet ihr Gebot abgeben. Die Versteigerung endete am heutigen Dienstagmorgen. Das Geld soll für die Renovierung eines Kinderkrankenhauses verwendet werden.