KSC-Coach Alois Schwartz vertraute auf die gleiche Startelf wie beim 2:1-Sieg in Großaspach .
Münsters Trainer Marco Antwerpen nahm dagegen vier Wechsel im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Halle vor: für Scherder, Borgmann, Müller und Heinrich (alle Bank) begannen Kittner, Braun, Rühle und Warschewski.
Die erste halbe Stunde verging ohne viel Interessantes, beide Teams agierten abwartend und vorsichtig. Mit Beginn der letzten Viertelstunde vor der Pause änderte sich das jedoch schlagartig: Zunächst wurde Pourié im Strafraum der Gäste angespielt, zog nach innen und wurde dabei leicht von Schweers am Arm festgehalten. Der Stürmer ging zu Boden - und Bundesliga-Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) entschied zum Entsetzen der Münsteraner auf Strafstoß. Fink war das freilich egal, er brachte den Tabellenzweiten in Führung.
Grobes Foul von Kittner - Lorenz erhöht
Die Gemüter hatten sich noch nicht beruhigt, als Pourié erneut im Strafraum zu Boden ging - diesmal ohne jegliche Berührung. Jablonski ließ korrekterweise weiterspielen, und noch in die Aufregung hinein grätschte Kittner den enteilenden Lorenz von hinten mit gestrecktem Bein um (36.). Eine überharte Aktion, wegen der er des Feldes verwiesen wurde. Abermals dauerte es nur wenige Minuten, bis der Unparteiische im Mittelpunkt stand: Stiefler ging im Preußen-Strafraum von hinten an Braun vorbei und gelangte an den Ball. Der Defensivmann sah den Karlsruher nicht und trat ihm das Standbein weg - der nächste Strafstoß, diesmal unstrittig. Lorenz erhöhte auf 2:0 (42.).
3. Liga, 18. Spieltag
Doch noch waren diese verrückten 15 Minuten nicht vorbei: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld wurde Camoglu mit einem wunderschönen Pass in die Spitze geschickt, wo der Karlsruher den Ball mit großer Übersicht und toller Präzision aus 16 Metern ins lange Eck zirkelte (43.). Das Finale eines unglaublichen Schlussspurts in Halbzeit eins.
Der zweite Durchgang startete deutlich ruhiger, Münster schien sich noch immer sammeln zu müssen. Die Gäste kamen jedoch nicht wirklich dazu, denn Camoglu versetzte dem SC den nächsten Schlag: Der Deutsch-Türke wurde an der Außenlinie angespielt, zog nach innen und schlenzte den Ball sehenswert aus 16 Metern in den Winkel - Marke Traumtor und der endgültige K. o. für Münster, das in der verbleibenden Zeit offensiv harmlos und defensiv teils ungeordnet agierte. Keeper Schulze Niehues hatte nach einem katastrophalen Fehlpass Glück, dass Pourié den Ball nicht traf (70.).
Camoglu muss verletzt runter - Schlusspunkt durch Pourié
Doch für Camoglu sollte der Tag trotz zweier Tore kein Happy End haben: Bei einer Flanke an der Grundlinie knickte der Offensivmann böse um, wurde minutenlang behandelt und musste schließlich, von zwei Betreuern gestützt, das Feld verlassen (66.). Den Schlusspunkt der Partie markierte jedoch abermals ein Karlsruher Erfolgserlebnis: Nach einer Flanke ging Pisot ins Kopfballduell und lenkte den Ball irgendwie zu Pourié, der aus sieben Metern volley einschoss (79.).
Am Ende stand ein deutlicher Sieg für den KSC, der im Hinblick auf den zweiten Durchgang auch in der Höhe in Ordnung geht. Die Karlsruher bleiben dadurch Spitzenreiter Osnabrück auf den Fersen, während Münster nun fünf Punkte Rückstand auf den Aufstiegs-Relegationsplatz hat.
Der KSC gastiert am kommenden Samstag (14 Uhr) beim Halleschen FC. Münster erwartet im Parallelspiel den FSV Zwickau.