Kölns Trainer Markus Gisdol nahm nach dem kräftezehrenden 4:2-Sieg in Frankfurt, bei dem der FC einen 0:2-Rückstand drehte, eine Veränderung vor: Ehizibue ersetzte Schmitz als Rechtsverteidiger.
Bei den Gästen aus Bremen hatte es unter der Woche eine empfindliche 0:5-Schlappe gegen Mainz gesetzt. Werder-Coach Florian Kohfeldt warf daraufhin aber nicht die Rotationsmaschine an, sondern wechselte nur punktuell: Friedl ersetzte Lang, Bargfrede (nach überstandenen Muskelproblemen) agierte anstelle von Sahin im defensiven Mittelfeld und Goller vertrat den Gelb-gesperrten Ex-Kölner Bittencourt.
Nach zuletzt elf Gegentoren in zwei Spielen galt es für die Bremer Defensive, erst einmal Sicherheit zu gewinnen und die Null zu halten. Trainer Kohfeldt bot wohl auch deshalb eine Fünferkette mit davorgestellter Doppelsechs Bargfrede/Klaassen auf. Dementsprechend waren zunächst auch die Ballbesitzverhältnisse eindeutig verteilt: Köln hatte in der Anfangsphase über 85 Prozent!
Bremen offensiv schlaff, hinten löchrig
Trotzdem passierte vor Pavlenkas Tor nur relativ wenig. Einen doppelten Stellungsfehler von Eggestein und Veljkovic konnte Jakobs nicht nutzen (11.). Mit zunehmender Spieldauer kam Grün-Weiß dann besser ins Spiel, ohne allerdings gefährlich vor Horn aufzutauchen: Die Offensive des SVW blieb in den kompletten ersten 45 Minuten gänzlich ohne eigenen Abschluss.
Köln wiederum, das nach nicht einmal einer halben Stunde wechseln musste (Hector hatte sich nach einem Zweikampf mit Bargfrede an der rechten Hüfte verletzt), profitierte in einer mittlerweile umkämpften Partie von einem verheerenden Abwehrfehler der Gäste: Czichos schlug den Ball aus der eigenen Hälfte lang, doch die komplette Bremer Abwehr konnte Drexler nicht an der Ablage für Cordoba hindern. Der Kolumbianer schob zum 1:0 ein und machte damit bis zum Seitenwechsel den Unterschied aus (39.).
Bundesliga, 17. Spieltag
Ohne personelle Veränderungen ging es in die zweite Hälfte, in der die Bremer langsam aber sicher begannen, mutiger zu agieren. Zwar mussten die Anhänger der Grün-Weißen sich noch ein paar Minuten gedulden, ehe ein von Bornauw abgefälschter Rashica-Schuss gefährlich in Richtung Horn flog (58.). In der Folge versuchte es auch noch Klaassen per Volleyabnahme, ebenfalls ohne Erfolg (59.).
Rashica an die Latte, Pizarro im Abseits
Köln gab die Souveränität aus dem ersten Durchgang ab, Werder allerdings übernahm auch nicht die absolute Hoheit. Vielmehr gab es Mitte des zweiten Durchgangs nur noch wenig Spielfluss, was an vielen Zweikämpfen und Verletzungsunterbrechungen lag.
In den letzten 20 Minuten wurde es dann immer hektischer, auch weil die Bremer nun zielstrebiger nach vorne agierten und am Ausgleichstreffer arbeiteten. Rashica traf aus knapp 20 Metern die Querlatte (82.), eine Minute später versenkte Osako eine Pizarro-Ablage zum vermeintlichen Ausgleich, doch der Peruaner hatte zuvor im Abseits gestanden (84.). Obwohl den Norddeutschen noch sechs Minuten Nachspielzeit blieben, klappte es aber nicht mehr mit dem Ausgleich. Der Kohfeldt-Elf fehlte letzten Endes auch die nötige Struktur im Spiel nach vorne.
Nach drei Siegen in Folge überwintert der FC über den Strich und empfängt im neuen Jahr, am Samstag, den 18. Januar um 15.30 Uhr, den VfL Wolfsburg. Zeitgleich geht es für Bremen, das die Hinrunde mit nur 14 Zählern abschließt, zu Fortuna Düsseldorf.