Nach dem Punktgewinn beim 1:1 in Dortmund hatte sich VfB-Coach Lukas Pfeiffer durchaus zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft gezeigt. Ensprechend verzichtete der 32-Jährige auch auf Wechsel und schenkte seiner Stamm-Elf erneut sein Vertrauen. Sein Gegenüber, Bielefelds Trainer Michel Kniat, musste sich zuletzt mit einem 1:1 im Duell der Zweitliga-Absteiger gegen Sandhausen begnügen. Er veränderte seine Aufstellung auf einer Position und bot Biankadi an Stelle von Yildirim (Bank) auf.
Keine Tore in Durchgang eins
3. Liga, 16. Spieltag
Die rund 8000 Zuschauer an der Lohmühle bekamen in der Anfangsphase zunächst ein vorsichtiges Abtasten zu sehen, beide Mannschaften waren zunächst um ein sicheres Defensivspiel bemüht. Bei einem ersten Aufreger forderten die Hausherren den frühen Platzverweis für DSC-Verteidiger Großer, der Akono im Laufduell zu Boden gezogen hatte. Weil Großers Nebenmann Schneider auf Höhe der Aktion aber Schritt hielt, beließ es Schiedsrichter Martin Speckner bei Gelb für den Verteidiger (6.).
Bis zur ersten guten Gelegenheit dauerte es eine ganze Weile, kurz vor der Pause hatte Boland dann die Führung für Lübeck auf dem Fuß: Nach einem Eckball war der Ball rund zwei Meter vor dem Tor vor die Füße des Routiniers gefallen, doch Boland konnte die springende Kugel nicht in den Maschen unterbringen (36.).
Auch Bielefeld zeigte sich vor dem Pausenpfiff offensiv, nach einer Ecke befand sich Klos in bester Abschlussposition, doch Grupe kam im letzten Moment noch an die Kugel und verhinderte so den beinahe sicheren Einschlag (43.).
Doppelschlag Arminia - Facklam antwortet sofort
Nach der Pause zeigte sich die Arminia grundverbessert, besonders Mizuta drehte auf. Nachdem Schreck nach einer Hereingabe des Japaners noch verpasst hatte, wusste Klos eine weitere Flanke zu nutzen. Per Kopf legte der Routinier für Biankadi ab, der sich diese Gelegenheit aus sieben Metern nicht mehr nehmen ließ (56.). Bielefeld war nun wach und konnte nur wenige Minuten später erneut jubeln. Nach einer Ecke bediente Oppie Klos, der sich erneut als Vorbereiter auszeichnen konnte. Diesmal nutzte DSC-Verteidiger Schneider die Vorlage und stellte aus kurzer Distanz auf 2:0 (62.).
Die Hausherren mussten reagieren, unter anderem kam nach dem Treffer Facklam für Schneider ins Spiel. Und dieser Wechsel sollte sich sofort auszahlen. Nur Sekunden nach seiner Einwechslung suchte der Offensivmann aus rund 25 Metern den Abschluss und traf in die Maschen - nur noch 1:2 (63.). Die Hausherren waren am Drücker, wenig später musste Kersken seine Mannschaft in Front halten: Mit einem tollen Reflex lenkte der Keeper eine verunglückte Boland-Flanke am Tor vorbei (65.).
90. +6! Joker Facklam bringt VfB in Ekstase
In der Schlussphase mühte sich der VfB noch einmal, doch die Arminen standen defensiv sicher und ließen die Uhr gnadenlos herunterlaufen. Ein letzter Freistoß, tief aus der eigenen Hälfte, sollte dann doch noch einmal Gefahr bringen. Über Löhde landete die Kugel im Strafraum, doch Großer war dazwischen. Der Innenverteidiger traf mit seiner Klärungskation allerdings nur den aufgerückten VfB-Schlussmann Klewin, von dem der Ball zu Facklam prallte. Der Joker zeigte sich aus acht Metern erneut treffsicher und brachte den VfB in letzter Sekunde zurück (90. +6).
Direkt danach war Schluss, Lübeck rettete in letzter Sekunde einen Punkt gegen konsternierte Arminen, die nun schon seit drei Spielen auf einen Sieg warten. Lübeck ist am Samstag (14 Uhr) in Duisburg zu Gast. Zur selben Zeit am Samstag empfängt Bielefeld Erzgebirge Aue.