Nürnbergs Trainer Jens Keller veränderte seine Startelf nach dem 1:1 bei Spitzenreiter Arminia Bielefeld nur auf einer Position: In der Rechtsverteidigung erhielt Valentini den Vorzug vor Sorg (Bank).
Fürths Coach Stefan Leitl nahm im Vergleich zum 1:1 bei Dynamo Dresden unter der Woche vier personelle Wechsel vor: Caligiuri, Green, Mavraj und Redondo rückten für Bauer, Stefaniak (beide nicht im Kader), Jaeckel (Bank) und Sarpei (5. Gelbe) in die Aufstellung.
Viel Kampf, kaum Glanz
Das Frankenderby war von Anfang an von vielen rassigen Zweikämpfen geprägt. Die Spielvereinigung hatte zu Beginn zwar etwas mehr Ballbesitz und gewann mehr Zweikämpfe, doch mehr Zug zum Tor entwickelte der FCN: Hack (4., 7., 18.) kam gleich dreimal vielversprechend zum Abschluss, während auf der anderen Seite nur ein direkter Seguin-Freistoß für Gefahr sorgte (10.).
Im weiteren Verlauf lief fußballerisch nur herzlich wenig zusammen. Das Kleeblatt wurde zwar aktiver und schraubte die Ballbesitz-Zahlen weiter nach oben, doch fehlte es vor allem im letzten Spieldrittel an Tempo, Ideen und Präzision. So kamen die Weiß-Grünen nur zu Halbchancen. Beim Club stand die Defensive sicher, nach vorne ging aufgrund zahlreicher Fehlpässe aber ebenso wenig. So war das Frankenderby zwar hart umkämpft, doch fehlte es komplett an spielerischen Elementen. Torlos ging es in die Pause.
Joker Raum sticht
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Mit Wiederbeginn gab es mit Fürths Raum nicht nur einen neuen Spieler, sondern auch direkt zwei hochkarätige Torchancen: Eher zufällig kam Valentini aus 16 Metern zum Schuss, zielte aber knapp links vorbei (49.). Auf der anderen Seite zirkelte Green eine Ecke auf den zweiten Pfosten, wo Ernst unter Bedrängnis an den Außenpfosten köpfte (50.). Insgesamt schien nun etwas mehr Zug in der Partie zu sein. Mit einer feinen Kombination nutzte die Spielvereinigung das zur Führung: Green flankte im Strafraum aus halbrechter Position auf den zweiten Pfosten, wo Raum aus der Nahdistanz zum 1:0 einköpfte (56.).
Nürnberg war nun gefordert und erhöhte etwa ab der Hälfte des zweiten Durchgangs den Druck. In dieser Phase hatte der FCN viele Standards, agierte aber nicht zwingend genug. Das Kleeblatt zog sich nun zurück und überließ dem Club den Ball. Im weiteren Verlauf konnten die Hausherren damit allerdings immer weniger anfangen, kamen nicht wirklich gefährlich vor das Tor. Auch, weil sich die Spielvereinigung in jeden Zweikampf warf.
Fürth verschärft Nürnbergs Abstiegssorgen
In der Schlussphase warf der FCN noch einmal alles nach vorne, doch das SpVgg-Bollwerk hielt Stand. Auch weil Burchert einen Kopfball des eingewechselten Lohkemper aus dem Winkel fischte (90.+4). Damit kürte sich das Kleeblatt zum Derbysieger und feierte den ersten Sieg seit dem Re-Start. Der Club ist seit dem Wiederbeginn dagegen weiter sieglos und bleibt mittendrin im Abstiegskampf.
Beide Teams treten am Dienstag um 18.30 Uhr wieder an: Nürnberg gastiert zum Kellerduell in Wiesbaden, Fürth empfängt den Tabellenvierten Heidenheim.