Paderborns Coach Steffen Baumgart hatte es im Vorfeld bereits angekündigt - und hielt am Ende auch sein Wort: Er vertraute im ausverkauften Heimspiel der gleichen Startelf, die vor der Länderspielpause ein 1:1 in Wolfsburg erkämpft hatte.
Schalkes Trainer David Wagner nahm im Vergleich zum 3:0 gegen die Hertha zwei Veränderungen vor: Serdar und der wiedergenesene Uth begannen für McKennie (Bank, kämpfte jüngst mit einem Magen-Darm-Infekt) und Raman (Sprunggelenksprobleme).
Kenny greift Michel nicht an
Als klarer Favorit ging S04 in die Partie und hätte nach vier Minuten bereits in Führung gehen können, doch Caligiuri schloss aus aussichtsreicher Position viel zu hektisch ab. Auf der Gegenseite nutzte der SCP seine erste Chance: Kenny ging Michel nicht richtig an, der mit seiner Flanke den Kopf von Geburtstagskind Oliveira Souza fand - 1:0 (8.). In der Folge hatten die Gäste Chancen in Hülle und Fülle, gingen damit aber viel zu fahrlässig um.
Burgstaller kommt nicht an Huth vorbei
Speziell Burgstaller hätte Paderborn im Alleingang erlegen können, ließ in Minute 10, 30 und 40 aber beste Gelegenheiten aus. Dazwischen hätte auch Uth zwingend den Ausgleich herstellen müssen, doch der Rückkehrer scheiterte aus sechs Metern völlig unbedrängt an Keeper Huth (28.). So musste es ein Verteidiger richten: Nach Flanke von Oczipka übersprang Sané drei Paderborner Abwehrspieler und nickte die Kugel ins lange Eck ein - 1:1 (33.). Sekunden vor der Pause hätte allerdings auch der SCP wieder in Führung gehen können, doch nach überragender Vorarbeit von Vasiliadis versagten Michel die Nerven im Abschluss (45.+2).
Huth fliegt sehenswert
Bundesliga, 4. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel wollte Schalke schnell auf die Siegerstraße einbiegen und zeigte sich diesmal deutlich effizienter: Im zweiten gefährlichen Anlauf legte Gjasula am Strafraum unfreiwillig für Serdar auf, dessen wuchtiger Schuss von Hünemeier unhaltbar ins rechte untere Eck abgefälscht wurde - 2:1 (49.). Kurz darauf ging das Privatduell zwischen Burgstaller und Huth in die nächste Runde, wobei der Paderborner Schlussmann einen starken Kopfball des Österreichers mit einer tollen Flugeinlage um den Pfosten lenkte (56.).
Als Paderborn gerade wieder frecher wurde, machten die Gäste den Deckel drauf: Kenny setzte Harit im Strafraum ein, wo der Nationalspieler aus Marokko den Ball technisch anspruchsvoll mitnahm und im linken unteren Eck versenkte (71.). Mit dem 3:1 nahm Schalke dem Gegner den Mut und selbst das ganz große Tempo raus.
Joker Kutucu sammelt Argumente
Weil die Hausherren das Risiko nochmal erhöhten, wurde es am Ende richtig deutlich: Nach Gueyes Großchance zum Anschluss (81.) fuhr S04 mehrere Konter. Einen davon verwertete Joker Kutucu auf Zuspiel von Burgstaller zum 4:1 (83.), ehe Kutucu als Vorbereiter für Harit in Erscheinung trat. Der Schuss des Marokkaners ins linke untere Eck bedeutete gleichzeitig den 5:1-Endstand (85.).
Nach der dritten Niederlage im vierten Bundesligaspiel gastiert Paderborn am nächsten Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC. Für Schalke geht es bereits am Freitag (20.30 Uhr) gegen Mainz weiter - und dem dritten Dreier in Folge?