Bosniens Nationaltrainer Safet Susic ist einen Tag nach der heftigen 0:3-Niederlage in der EM-Qualifikation in Israel entlassen worden. Das teilte der Verband nach einer Krisensitzung am Montagabend mit. "Das Exekutivkomitee des Verbandes hat entschieden, dass es die beste Lösung ist, dass Safet Susic nicht mehr Teamchef ist", hieß es in einer öffentlichen Stellungnahme.
Um die etwaige Fortsetzung seiner Karriere in der Nationalmannschaft hatte bei Emir Spahic zuletzt einige Verwirrung geherrscht. Nun steht fest: Der 34-Jährige, der nach der WM in Brasilien eigentlich seinen Rücktritt erklärt hatte, läuft weiter für Bosnien-Herzegowina auf. Bayer Leverkusens Verteidiger steht im Kader für das EM-Qualifikationsspiel in Israel am 16. November.
Droht nun auch Bayer Leverkusen ein "Fall Franck Ribery"? Dem Franzosen vom FC Bayern München hatte UEFA-Präsident Michel Platini mit einer Sperre von bis zu drei Spielen gedroht für den Fall, dass er nicht mehr für die "Equipe tricolore" antreten wolle. Allerdings bezog sich Ribery auf eine Abmachung mit Nationaltrainer Didier Deschamps, der die Demission akzeptiert habe.
Gut einen Monat nach der WM 2014 in Brasilien hat Zvjezdan Misimovic am Freitag seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft Bosnien-Herzegowinas erklärt. Misimovic ist nach Emir Spahic bereits der zweite Routinier, der in Zukunft nicht mehr für die "Drachen" spielen wird. Der gebürtige Münchner wurde im Jahr 2009 mit dem VfL Wolfsburg deutscher Meister.
Bosnien-Herzegowina, das in Brasilien erstmals WM-Luft schnupperte, hat sich würdevoll vom Weltturnier verabschiedet. Beim 3:1-Erfolg gegen biederere Iraner deuteten die Zmajevi an, dass ihr Weg auch durchaus hätte weitergehen können. Als Motivation für eine Rückkehr auf die große Fußball-Bühne könnte Edin Dzeko und seinen Kollegen dienen, dass sogar der Gegner nach dem Spiel voll des Lobes war.
Nach der erstmaligen Qualifikation für eine WM-Endrunde war die Euphorie riesengroß bei Bosnien-Herzegowina. Doch bei der folgenden Premiere am Zuckerhut muss die Mannschaft um den früheren Bundesliga-Torschützenkönig Edin Dzeko schon nach zwei Spielen die Heimreise antreten. Das 0:1 gegen Nigeria war die zweite Niederlage nach dem bitteren 1:2 gegen Argentinien.
Zufrieden war man in Bosnien nach dem ersten WM-Spiel der eigenen Geschichte, und das trotz Niederlage. Immerhin war der Gegner niemand anders als Argentinien. Den Bosniern gefiel vor allem die eigene Spielweise, der Einsatz und die Leidenschaft, die ihre Schützlinge an den Tag gelegt hatten. Durch den guten Auftritt wuchsen aber auch die Hoffnungen, dass mehr als nur die bloße WM-Teilnahme drin ist.
Beim Debütantenball sind sie erst ins Straucheln gekommen, am Ende jedoch nicht ins Stolpern geraten, doch zu einem vollendeten Tänzchen bei der Weltmeisterschaft reichte es für Bosnien-Herzegowina dennoch nicht. Argentinien, der hohe Favorit, gab den Takt vor beim ersten WM-Spiel im berühmten Maracana von Rio de Janeiro, auch wenn kein perfekter Tango-Fußball zu bestaunen war.
Für ihn steht die Rollenverteilung in jeder Hinsicht fest. Sefat Susic, der beste Fußballer, den Bosnien je hervorgebracht hat, wie es heißt, redete nicht lange drum herum. "Argentinien ist Favorit", sagte der 59-Jährige vor dem historischen Auftritt seiner Mannschaft, der Premiere bei einer Weltmeisterschaft für Bosnien-Herzegowina, "Favorit, das Spiel zu gewinnen, die Gruppe zu gewinnen und sogar den Titel zu gewinnen."
Positive Nachrichten für Sejad Salihovic und Bosnien-Herzegowina. Der Hoffenheimer Profi ist für das Auftaktspiel der "Drachen" gegen Argentinien am Sonntag (0.00 Uhr, LIVE! bei kicker.de) einsatzbereit. Zuletzt machte dem Linksfuß Schmerzen im rechten Bein zu schaffen.
Bosnien-Herzegowinas Nationaltrainer Safet Susic hat Ervin Zukanovic nach dessen Problemen mit seinem US-Visum und Anschuldigungen gegen den Verband aus dem WM-Kader verbannt, wie der Verband am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte. Der Abwehrspieler von KAA Gent hatte die Reise ins Trainingslager in die USA am Dienstag nicht antreten können, weil das Visum nicht rechtzeitig ausgestellt worden war.
In der bisher 84-jährigen Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft haben schon 77 verschiedene Länder an Endrunden teilgenommen. In Brasilien wird nun ein weiteres Land hinzukommen: Bosnien-Herzegowina. Das Motto "Dabei sein ist alles" scheint aber nichts für die Drachen zu sein, denn die Mannen vom Balkan reisen mit einer Schar von Bundesliga-Profis nach Südamerika, die große Ziele und noch größeren Hoffnungen im Gepäck haben. Bosnien-Herzegowina im kicker-Porträt...