Sandhausens Trainer Kenan Kocak wechselte im Vergleich zur 0:1-Auswärtsniederlage in Nürnberg auf drei Positionen: Klingmann (nicht im Kader), Jansen und Stiefler wurden durch Gipson, Förster und Zejnullahu ersetzt.
Bielefelds Trainer Jeff Saibene musste nach dem 5:0-Heimsieg gegen St. Pauli einen neuen Spieler bringen: Dick fiel aufgrund eines Muskelfaserrisses in der Wade aus, für ihn rutschte Teixeira in die erste Elf. Außerdem stand Offensivmann Nöthe nach seinem im April erlittenen Kreuzbandriss das erste Mal wieder im Kader.
Unter erschwerten winterlichen Bedingungen, bis auf die Linien war der gesamte Platz schneebedeckt, konnte sich keines der beiden Teams als spielbestimmend hervortun. Ballkontrolle war unter diesen Umständen ein schwieriges Unterfangen, weshalb die Strafräume lange Zeit verwaist blieben. Die Hausherren näherten sich dem Tor zwar ein erstes Mal in Person von Förster an, doch dessen harmloser Schuss kam aus der Distanz (11.).
2. Bundesliga, 17. Spieltag
Höler trifft kurz vor der Pause
Beide Teams zelebrierten Kick and Rush. Unter diesen widrigen Bedingungen die wohl sinnvollste Möglichkeit, das Spiel aufzuziehen. Dass die Partie, in der der Bielefelder Klos in der 35. Minute mit einem Kopfball nach einem Schütz-Freistoß die bis dato größte Gelegenheit verbuchte, nichts für Fußball-Ästheten sein würde, zeigte unter anderem die Passstatistik. Die Hausherren brachten in Durchgang eins nur 38, der DSC nur 45 Prozent der Zuspiele an den eigenen Mann. Bezeichnend war, dass der einzige Treffer der ersten Hälfte nach einem Standard fiel: In der 46. Minute brachte Höler einen von Förster verlängerten Daghfous-Eckball aus kurzer Distanz in den Maschen unter.
Winterliches Duell: Andreas Voglsammer und Philipp Förster (re.) kämpfen um den Ball. imago
DSC gleicht aus, SVS antwortet
Nach dem Seitenwechsel, es hatte mittlerweile aufgehört zu schneien, tat sich Sandhausen als das aktivere Team hervor, ohne sich zunächst jedoch dem Tor gefährlich zu nähern. Dies sollte sich alsbald rächen: Nachdem Klos zuvor aus aussichtsreicher Distanz an Schuhen gescheitert war, machte es Voglsammer besser und drückte den Abpraller über die Linie (54.). Die Freude der Ostwestfalen währte allerdings nicht lange: Von Zejnullahu schön in Szene gesetzt, tauchte Sukuta-Pasu frei vor Ortega auf und ließ diesem keine Abwehrchance (59.). Es war das 200. Zweitliga-Tor in der Geschichte des SV Sandhausen!
Joker Derstroff macht den Deckel drauf
Die Gäste waren um eine direkte Antwort bemüht, doch sowohl dem eingewechselten Brandy (63.) als auch Schütz per Freistoß (69.) fehlte es an Präzision. Von Minute zu Minute war nun mehr Grün auf dem Spielfeld zu sehen - dementsprechend flüssiger lief der Ball auch bei beiden Teams. Obwohl Bielefeld attackieren musste, entwickelte der SVS in der Schlussphase mehr Zug zum Tor, verpasste es zunächst aber, durch Zejullahu (73.), Knipping (81.) und Jansen (84.) für die vorzeitige Entscheidung zu sorgen. Diese besorgte der eingewechselte Derstroff dann aber und markierte in der 88. Minute den 3:1-Endstand.
Sandhausen empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Holstein Kiel. Bielefeld gastiert am Vortag (13 Uhr) bei Jahn Regensburg.