Fürths Trainer Damir Buric reagierte auf die 0:2-Auswärtsniederlage in Duisburg mit zwei personellen Veränderungen: Gjasula und Magyar erhielten den Vorzug vor Sontheimer und Aycicek (beide Bank).
Heidenheims Coach Frank Schmidt sah dagegen keinen Grund, seine formstarke Mannschaft (13 Punkte aus fünf Spielen) zu verändern und vertraute der Startelf, die den 1. FC Kaiserslautern vergangenes Wochenende mit 3:2 geschlagen hatte.
Beide Mannschaften zählen zu den anfälligsten der Liga (29 beziehungsweise 31 Gegentore), dementsprechend taten sich über die gesamte Partie immer wieder Lücken in beiden Abwehrverbunden auf. Besonders kurzweilig und schwungvoll gestaltete sich die Anfangsphase, in der sowohl das Kleeblatt als auch der FCH das Mittelfeld schnell überbrückten und sich schnell vertikal nach vorne kombinierten.
Gleich der erste Fürther Konter war brandgefährlich, als sich Green rechts davonschlich und mit seiner Hereingabe Narey am zweiten Pfosten fand. Der Angreifer nickte das Leder gegen das Aluminium, Gjasula schnappte sich den Abpraller und zwang Müller aus zwölf Metern zu einer starken Parade (6.). Heidenheims Gelegenheiten waren qualitativ weniger hochwertig, dafür näherten sich die Ostalbstädter einige Male an: Thiel zielte hauchzart vorbei (8.), Glatzel prüfte Burchert aus spitzem Winkel (12.) und Schnatterer fand im Sturmzentrum keinen Abnehmer (15.).
Magyars entscheidender Vorteil im Luftduell
Gerade als die Schmidt-Schützlinge das Ruder etwas mehr an sich rissen und das Geschehen schrittweise in Richtung Strafraum der Franken verschoben, schlugen die Hausherren eiskalt zu. Raum leitete mit einem Pass in die Spitze ein, Gjasulas Abschluss aus spitzem Winkel wurde vom herauseilenden Müller und Beermann zunächst geblockt. Doch der Mittelfeldmann schaltete nicht ab, hob kurz den Kopf und fand Magyar am zweiten Pfosten, der seine Größenvorteile gegenüber Philp ausnutzte (1,92 zu 1,83 m) und aus fünf Metern zum 1:0 einköpfte (28.). Den Treffer nahmen die Gastgeber auch mit in die Pause, nachdem Heidenheim in Person von Glatzel nur noch einmal den entscheidenden Pass in die Spitze spielte, Verhoek aber am aus seinem Kasten herausgestürzten Burchert scheiterte (37.).
2. Bundesliga, 17. Spieltag
Nach Wiederanpfiff brauchte es eine Großchance für die Gäste, bis die Franken wieder fokussierter wurden und Druck entwickelten: Feick blieb nach einer Kopfball-Verlängerung von Verhoek ungedeckt, Maloca warf sich aber in höchster Not in den Schuss des Heidenheimers (56.). Das Kleeblatt registrierte die Gelegenheit als Warnung und schickte sich an, selbst am 2:0 zu kratzen. Nareys Tempolauf fehlte aus spitzem Winkel die Krönung (57.), bei Greens Kopfball aus zwölf Metern hatte Keeper Müller seine Finger im Spiel (58.).
Chancen am Fließband, doch Fürth belohnt sich nicht
Heidenheim zeigte sich weiter verwundbar, in den Zweikämpfen waren die Gäste oftmals einen Schritt zu langsam. So auch bei einem Konter nach eigener Standardsituation, als Wittek rechts durchbrach und letztlich von Müller nicht gerade unsanft im Sechzehner gestoppt wurde (63.). Beim darauffolgenden Eckball brannte es lichterloh, bei Gjasulas Volley-Abnahme stand Theuerkauf kurz vor der Linie im Weg und verhinderte das zweite Gegentor (64.).
Das Kleeblatt musste sich ärgern, dass es die Partie nicht frühzeitig entschied. Bis vor das Tor spielten es die Franken stark, mit den eigenen Gelegenheiten gingen die Buric-Schützlinge aber viel zu schludrig um. Green prüfte erneut Müller (76.) und traf nach einem Solo nur den Pfosten (79.), bei einem vielversprechenden Konter schwanden Wittek auch noch die Kräfte, sodass er den alleine gelassenen Steininger nicht mehr bedienen konnte (83.). Am Ende reichte aber auch der eine Treffer für drei Punkte.
Fürth beschließt das Fußballjahr 2017 mit einem eminent wichtigen Heimspiel am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten SV Darmstadt 98. Heidenheim gastiert bereits einen Tag früher (13 Uhr) beim FC Erzgebirge Aue, bevor das Team von der Ostalb in der Weihnachtswoche noch das Pokal-Achtelfinale gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt bestreitet (Mi., 20.12., 20.45 Uhr).