Mit dem Anpfiff zogen plötzlich düstere Wolken auf über dem Vöhlin-Stadion des FV Illertissen, der in der 1. Runde des DFB-Pokals Fortuna Düsseldorf bei sich in Empfang nahm. Die vielen mitgereisten Fans des Zweitligisten ließen sich aber auch vom kurz danach aufkeimenden Starkregen nicht die Laune vermiesen.
Die Gäste, bei denen im Vergleich zum 0:0 auf St. Pauli Vermeij, Siebert und Engelhardt für Ginczek, de Wijs und Sobottka (alle Bank) starteten, legten sofort spielfreudig los. Klaus brach nach nur drei Minuten über rechts durch und hatte dann bei seinem ungenauen Abspiel in Richtung Vermeij Glück, dass Frisorger - der den Passweg eigentlich gut zugestellt hatte - die Kugel ins eigene Tor stolperte (3.).
Spielnote
Spieldaten
Kastenmeier - M. Zimmermann , Hoffmann , Siebert, Gavory - Engelhardt , Ao Tanaka, Iyoha , Appelkamp, Klaus - Vermeij
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Vöhlin-Stadion |
| Zuschauer | 3.719 |
Aber der Underdog aus der Regionalliga Bayern zeigte sich unbeeindruckt. Unter der Woche noch mit 2:3 gegen Würzburg verloren, stemmte sich das Team von Holger Bachthaler dem Rückstand entgegen. Für Furore sorgte allen voran Glessing, der nach einer Viertelstunde auch den Ball im Tor unterzubringen wusste. Aber weil Mannhardt im Abseits anscheinend Kastenmeier die Sicht blockiert hatte, kassierte das Schiedsrichtergespann den Treffer wieder ein (13.).
Der DFB-Pokal am Sonntag
Spiel wegen Hagelschauer unterbrochen
Zwei Minuten später schickte Schiedsrichter Lars Erbst die Teams schon wieder in die Kabinen. Zu stark war der Regen, der sich längst in Hagel verwandelt hatte. Das Spiel wurde für gut zehn Minuten unterbrochen, erst als die Wolken wieder der Sonne gewichen waren, ging es weiter.
Und die Fortuna wurde nun spielbestimmender. Viele Angriffe liefen nach wie vor über rechts. Das 2:0 war dann nahezu eine Kopie des ersten Treffers, nur, dass nach Klaus' Vorlage nicht Frisorger, sondern in Vermeij der tatsächliche Adressat den Ball über die Linie stocherte (27.).
Nach wie vor ließ Illertissen jedoch nicht davon ab, seinem Gegner ein unangenehmer Sparingspartner zu sein. Erst fehlten nur Zentimeter beim Abschluss von Glessing (40.), dann bugsierte Frisorger, Unglücksrabe beim 0:1, vorne eine gut getretene Ecke ins richtige Netz (41.). Der Anschlusstreffer war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient.
Illertissen frech - Lattenkracher aus dem Nichts
Nach dem Seitenwechsel presste der Viertligist deutlich höher und nötigte Düsseldorf somit immer wieder Ballverluste ab. Eine Druckphase der ganz in Blau spielenden Gastgeber mündete in einer Doppelchance: Erst blockte Sobottka den Schuss von Glessing, dann prüfte Mannhardt mit seinem platzierten Schuss Kastenmeier (64.).
Aber der aufmüpfige Außenseiter konnte sein hohes Tempo letztlich nicht auf Dauer hochhalten. Als Daniel Thioune schon viermal gewechselt hatte, standen beim Regionalligisten noch immer die gleichen elf Akteure auf dem Rasen, denen mit zunehmender Dauer die Kräfte schwanden. Doch auch der Zweitligist spielte seine Konter nicht sauber aus.
In der Schlussphase wollte das Team von Holger Bachthaler es doch noch einmal versuchen. Auch weil eine unter dem Strich zu behäbige und passive Fortuna dies zuließ. Aber Mannhardt verfehlte das Lattenkreuz um wenige Meter (83.), Kilic setzte seinen Kunstschuss auf den Querbalken (84.). Und so war der Schlusspunkt Düsseldorf vorbehalten: Die jeweils eingewechselten Neuzugänge Johannesson und Tzolis zauberten ein bisschen. Der Isländer hob das Spielgerät mit Feingefühl über Keeper Thiel hinweg zu Tzolis, der nur noch den Fuß zum 3:1 reinhalten musste (90.+1).
Ohne restlos zu überzeugen, darf sich Düsseldorf auf die zweite Pokalrunde freuen. Erstmal geht es aber am Samstag (13 Uhr) in der Liga zuhause gegen den SC Paderborn. Die Illertisser sind bereits am Mittwoch (18 Uhr) im Landespokal gegen Bayernligist Deisenhofen wieder im Einsatz.
