In der ersten DFB-Pokalrunde gab es für den SC Freiburg gegen den SV Oberachern ein "Auswärtsspiel zu Hause". Der Oberligist hatte im Südbaden-Duell das Heimrecht, ausgetragen wurde die Partie aber im Freiburger Dreisamstadion. Diese Konstellation könne man sich nicht ausdenken, freute sich SCF-Trainer Christian Streich.
Die Vorfreude dürfte allerdings ziemlich schnell Ernüchterung gewichen sein, denn der Sport-Club tat sich in der ersten Hälfte extrem schwer. Trotz einer sehr offensiven Aufstellung - im 3-4-2-1 waren mit Sallai, Doan, Grifo, Höler und Gregoritsch einige Offensive auf dem Platz - fanden die Breisgauer keine Lücke im gut gestaffelten Abwehrverbund des SVO.
Oberacherns Ludwig wird zweimal gefährlich
Trainer Fabian Himmel hatte bereits vor der Partie angekündigt, dass man sich "kein 0:4 oder 0:5" ermauern wolle - und so trat der Gewinner des Südbaden-Pokals auch auf. Nach Ballgewinn ging es mit wenigen Stationen vertikal und schnell nach vorne, die dicksten Chancen hatte der Underdog aber nach Standardsituationen. Nach einem Freistoß von Durmus lag der Ball sogar im Tor, doch Ludwig, der vor Atubolu eingeköpft hatte, stand im Abseits (14.). Ludwig war es auch, der einen Freistoß aus 16,5 Metern an den linken Pfosten donnerte (27.). Nach einem Konter musste Atubolu zudem bei einem nicht ungefährlichen Weitschuss von Stefotic (40.) eingreifen.
Der DFB-Pokal am Sonntag
Freiburg brauchte ganze 38 Minuten, um Oberacherns Keeper Redl ein erstes Mal zu fordern. Sallais Aufsetzer wehrte der Torhüter aber ab, kurz darauf lenkte der Keeper einen Schuss des auffälligsten Freiburger aus spitzem Winkel an den Außenpfosten (40.). Ansonsten war in der Offensive der Breisgauer vieles Stückwerk.
Günter kommt und trifft
Nach Wiederbeginn schob der Sport-Club nah an den Strafraum des SVO. Dort fiel den Breisgauern aber zunächst weiterhin nicht viel ein. Oberachern verteidigte weiter diszipliniert, die Entlastungen wurden aber seltener - wenn es sie gab, dann schoss Durmus aus aussichtsreicher Position neben das Tor (51.). Der Treffer hätte wegen eines Fouls des Offensivspielers nicht gezählt.
Das Spielgeschehen bestimmte nun der Bundesligist, der sich vor allem, weil es im Strafraum weiterhin extrem wenig Beinfreiheit gab, aus der Distanz versuchte. Erst der eingewechselte Kapitän brach schließlich den Bann. Günter donnerte fünf Minuten nach seiner Einwechslung die Kugel aus rund 20 Metern ins rechte untere Eck (60.).
In der Folge nahm der Druck der Freiburger weiter zu, Oberacherns Keeper Redl rückte in den Mittelpunkt. Der 30-Jährige zeichnete sich mehrfach aus. Gegen zwei Abschlüssen von Höler aus kurzer Distanz (62., 71.) war Redl ebenfalls zur Stelle wie bei Fernschüssen von Eggestein (64., 70.).
Sallai macht alles klar
Seine Vorderleute verteidigten zwar weiterhin leidenschaftlich, die Nadelstiche der ersten Hälfte konnte der Oberligist in der zweiten nicht mehr setzen. In der Schlussphase machte Sallai dann den Deckel drauf: Höfler leitete einen zu kurzen Befreiungsschlag von Redl direkt in den Lauf des ungarischen Nationalspielers weiter, der zum 2:0-Endstand traf (77.).
Am Ende sicherte sich Freiburg dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang das Weiterkommen gegen einen immer aufopferungsvoll kämpfenden und vor allem in Hälfte eins auch gefährlichen Oberligisten.
Der Sport-Club startet am Samstag (15.30 Uhr) in Hoffenheim in die neue Bundesliga-Saison. Für Oberachern steht das nächste Oberligaspiel schon am Mittwoch (18.30 Uhr) an.