Waldhof-Coach Patrick Glöckner wechselte nach dem 1:1 gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund viermal. Gottschling, Gohlke, Saghiri und Wagner (beide krank) mussten weichen. Das Vertrauen erhielten stattdessen Sommer, Seegert, Russo und Neuzugang Rossipal.
Bei den Frankfurtern setzte der neue Cheftrainer Oliver Glasner im Pflichtspieldebüt auf drei Neuzugänge: Lenz, Lindström und Borré starteten. Für Younes, der mit einem Wechsel liebäugelte, blieb trotz starker Trainingswoche vorerst die Bank.
Vor lautstarker Kulisse, die sicher auch mit der Fanfreundschaft zwischen beiden Lagern zusammenhing, begann die Eintracht engagiert, defensiv aber unsauber: Tuta (8.) und Lenz (12.) mussten früh eine Gelbe Karte hinnehmen, Hinteregger (26.) folgte schnell.
Seegert köpft, Tuta patzt, Hinteregger fliegt
Mit Angriffspressing ließen die Gäste den Drittligisten überhaupt nicht ins geordnete Aufbauspiel kommen. Sobald die beiden SVW-Sechser Rossipal und Russo den Ball annahmen und den Kopf hoben, liefen schon mindestens zwei Rote auf sie zu. Oft half nur der lange Schlag, der aber regelmäßig vielversprechende Szenen einleitete. Die beiden Außen Boyamba und Costly wiesen nämlich ein gehöriges Tempo auf.
DFB-Pokal, 1. Runde
Lindström (Freistoß, 23.) und Kamada (Kopfball, 43.) besaßen die beiden einzigen SGE-Chancen des ersten Durchgangs, der gegen Ende noch ordentlich an Fahrt aufnahm. Trapp parierte mit einer starken Flugeinlage einen Freistoß von Schnatterer (40.) und zeichnete sich aus kürzester Distanz gegen Martinovic, beziehungsweise Costly (44.) aus. Oliver Glasner dürfte froh gewesen sein, dass Sascha Stegemann kurz darauf zur Pause pfiff.
Besser wurde es aus Frankfurter Sicht allerdings nicht, im Gegenteil: Die erste Ecke nach Wiederanpfiff landete auf dem Kopf von Seegert, der in Rücklage zur Waldhof-Führung einköpfte (48.). Und wie bei einer Klimax steigerte sich die Begeisterung im Carl-Benz-Stadion nun immer weiter. Boyamba nahm im Strafraum ein Zuspiel von Martinovic auf und blieb vor Trapp cool - 2:0 (52.)!
Oliver Glasner löste die Dreierkette auf und nahm Tuta, der beim zweiten Treffer gepatzt hatte, aus der Partie. Mit Younes wollte er mehr Präsenz in der offensiven Zentrale schaffen. Der SGE-Abwehrchef Hinteregger durchkreuzte aber seine Pläne, als er in der 62. Minute wegen Trikotzupfens mit Gelb-Rot vom Platz musste.
Trapp verhindert noch Schlimmeres
Auch mit weiteren eingewechselten Angreifern gelang es dem Bundesligisten nicht, eine Lösung gegen das starke Waldhof zu finden. Stattdessen bewies Trapp weitere Male sein Können - so etwa bei seiner anspruchsvollen Fußabwehr gegen Martinovic (72.).
Der Plan von Patrick Glöckner ging exakt auf: Die beiden schnellsten Offensiven (Boyamba und Costly) auf außen stellen und sie bei jeder Kontersituation suchen, den technisch besten Spieler (Schnatterer) als ballverteilende hängende Spitze positionieren. Umso planloser agierte die Eintracht, der keine guten Dinge mehr einfallen mochten. Weniger gewonnene Zweikämpfe und weniger Torschüsse unterstrichen: Der Sieg des Drittligisten war verdient.
Für die Mannheimer geht es am Sonntag um 14 Uhr mit Rückenwind gegen die Würzburger Kickers weiter. Die Eintracht startet einen Tag zuvor mit einem Kracher in die Bundesligasaison. Am Samstagabend ist man zum Topspiel in Dortmund zu Gast (18.30 Uhr).