Am Ende hätte Seiffert dem Irrsinn die Krone aufsetzen können. Es lief die fünfte Minute der Nachspielzeit, als der Mittelfeldspieler von Viktoria Berlin aus halblinker Strafraumposition zum Abschluss kam und das 4:4 auf dem Fuß hatte, doch Havelses Schlussmann Quindt tauchte ab und lenkte den Ball mit einer Glanztat um den Pfosten.
Es war die letzte Aktion eines packenden, ja atemberaubenden Spiels, in dem Havelse derart große Nehmerqualitäten, Rückgrat und Moral zeigte, dass der TSV am Ende als Sieger vom Feld ging und seinen ersten Auswärtssieg feierte.
Beide Startformationen unverändert
Berlins Trainer Benedetto Muzzicato hatte seine Startelf nach dem 0:2 gegen Freiburg II ebenso wenig verändert wie sein Gegenüber Rüdiger Ziehl. Auch Haveles Coach setzte auf jene Anfangsformation, die schon beim 1:0 gegen Viktoria Köln begonnen und den ersten Dreier der Saison eingefahren hatte.
10. Spieltag
Die Partie war noch nicht einmal 120 Sekunden alt, da bekamen die Zuschauer schon einen Vorgeschmack auf die folgenden 90 Minuten. Havelses Froese kam aus aussichtsreicher Position zum Schuss, traf aber nur das Außennetz. Und doch: Die Torchance war der Auftakt zu einer abwechslungsreichen und höchst unterhaltsamen Begegnung.
Havelse kommt immer wieder zurück
Die Viktoria ging zwar durch einen Kopfball von Kapp nach gut einer Viertelstunde in Führung (18.), doch Froese antwortete (27.), bevor Jopek wiederum das 2:1 für die Berliner gelang (36.). Auch wenn die Gastgeber als Favorit ins Spiel gegangen waren, war Havelse ebenbürtig - und schlug zurück: Nach der Pause markierte Düker das 2:2 (57.), ehe Langfeld (69.) nach dem 3:2 durch Menz (60.) zurückschlug.
Der Ausgang der Partie war nun vollkommen offen, und dieses Mal schlug das Pendel in Richtung Havelse aus: Jaeschke scheiterte zunächst an Viktoria-Keeper Sprint, doch der eingewechselte Meyer staubte ab und erzielte das finale 3:4 (80.).
So bejubelte Havelse den zweiten Saisonsieg und hat am Samstag (14 Uhr) die Gelegenheit, seine kleine Serie fortzuführen. Dann trifft der TSV auf den 1. FC Kaiserslautern, während Viktoria Berlin bei 1860 München zu Gast ist.