Grund zur Freude hatte Bastian Schweinsteiger, Torschütze zum 1:0. picture-alliance
Bayerns neuer Coach Jupp Heynckes veränderte die Startelf im Vergleich zum 0:1 gegen Schalke bei seinem Debüt auf drei Positionen: Hamit Altintop, Schweinsteiger und Podolski rückten für Ottl, Sosa sowie Ribery (Gelb-Rot-Sperre) ins Team. Taktisch agierten die Hausherren in einer Raute mit van Bommel auf der Sechs und Zé Roberto als Zehner.
Auf Seiten der Borussia brachte Trainer Hans Meyer nach dem 1:1 gegen Bielefeld zwei Neue: Die Abwehrspieler Callsen-Bracker und Levels spielten für die Offensivkräfte Marin und den zukünftigen Münchner Baumjohann (Gelbsperre) - eine sehr defensive Marschroute war so vorprogrammiert.
Und vor ausverkauftem Haus ging es tatsächlich von Beginn an nur in Richtung des Gladbacher Strafraums. Die Borussia erwartete den Rekordmeister mit allen Akteuren in der eigenen Hälfte, baute vor einer Dreierkette zwei Sechser (Galasek, Daems) und davor noch eine defensiv ausgerichtete Dreierkette auf.
Chancen gab's dennoch schnell, wenn auch zunächst nur nach Standardsituationen: Van Bommel nickte Zé Robertos Freistoß knapp drüber (3.), Podolskis fulminanter Freistoß zischte leicht abgefälscht Zentimeter links vorbei (9.).
Der Rekordmeister war ungeheuer bemüht, hatte gefühlte 90 Prozent Ballbesitz, verfing sich bei seinen Kombinationsversuchen aber meistens im Abwehrdickicht der Meyer-Elf. Lediglich Podolski kam nach Kurzpassspiel des Rekordmeisters aus zehn Metern zum Abschluss, Daems brachte den Fuß dazwischen und verhinderte den Rückstand (17.).
Danach tat sich eine geschlagene Viertelstunde nichts - die Gäste hielten den FCB meist schon vor dem eigenen Strafraum gut in Schach. Dann aber wurde es kurzweilig: Lucio nickte nach Zé Robertos Ecke an den Pfosten (32.), und eine Minute später fiel die überfällige Führung: Toni kam am rechten Flügel an den Ball. Dante ließ die flache Hereingabe des Italieners zu, und am zweiten Pfosten war Schweinsteiger vor Stalteri am Ball und netzte aus sechs Metern im Fallen unter die Latte ein.
Die Freude der Heynckes-Elf währte aber nur kurz: Butt ließ Bradleys Freistoß abprallen, der Keeper foulte den nachsetzenden Brouwers - Elfmeter! Daems verwandelte ganz cool (38.).
Unbeirrt suchten die Hausherren weiter den Weg nach vorne - und hatten ein zweites Mal Erfolg: Der sehr einsatzfreudige Podolski spielte aus dem Halbfeld klasse in den Lauf von Altintop. Der Türke lief noch ein paar Schritte und nagelte die Kugel aus 14 Metern halbrechter Position an den rechten Innenpfosten. Von dort sprang der Ball ins Netz (42.).
Der 30. Spieltag
Nach dem Wechsel begann der FC Bayern mit Oddo für Lell. Tempoarmut verhinderte bis zur 60. Minute auch nur irgendeine Torszene, ehe es zwischen Toni und Bailly zu einem kleinen Privatduell kam: Viermal versuchte sich der Torjäger per Kopf und Fuß, Unvermögen und der Gladbacher Keeper aber verhinderten das 3:1. Auch Oddo versuchte sich zwischenzeitlich, sein Abschluss nach Klasse-Solo aber war weder Fisch noch Fleisch (62.).
Danach wurde Gladbach mutiger - nach und nach erschöpfte Hans Meyer das Auswechselkontingent und brachte jeweils Offensiv- für Defensivkräfte. Colautti, Marin und Neuville sollten es ab Mitte des zweiten Durchgangs richten. Der FCB hatte es verpasst, nach einer guten Stunde für klare Verhältnisse zu sorgen und musste nun sogar um den Sieg bangen.
In einer chancenarmen Schlussphase sauste Marins Schlenzer knapp am langen Eck vorbei (76.), eine Minute später vergab Bradley per Kopf die letzte Ausgleichschance für die Borussia (77.). Auf der Gegenseite versuchte sich van Bommel zweimal vergeblich (80., 90.+1) - dann war Schluss.
Bayern reist am nächsten Samstag in die Lausitz und gastiert bei Energie Cottbus, Gladbach empfängt am Sonntag Schalke.