Kölns Keeper Mondragon schnappt sich den Ball vor Pizarro. picture-alliance
Kölns Coach Christoph Daum stellte seine Startelf im Vergleich zum 1:2 in Hannover auf drei Positionen um: McKenna und Matip ersetzten die beiden Gelbsünder Geromel und Petit, Vucicevic kam für Brosinski neu ins Team.
Verletzungssorgen hatte Bremens Trainer Thomas Schaaf, der nach dem 0:1 im UEFA-Cup-Hinspiel gegen den HSV mit Özil (Probleme an der Patellasehne), Diego (Rückenprobleme) und Hugo Almeida (Risswunde an der Ferse) ein Offensivtrio ersetzen musste. Zudem fehlte der gelbgesperrte Frings. Baumann, Vranjes, Niemeyer und Rosenberg rückten so in die Startformation, in der auch Prödl für Fritz stand.
Es war wenig Tempo drin in der Anfangsphase. Köln agierte sehr vorsichtig, Werder hatte wenig Probleme, die unpräzisen Angriffsaktionen der Hausherren zu stoppen. Die Schaaf-Elf setzte durch Boenisch einen ersten Nadelstich (7.) und vergab durch Rosenberg das fast sichere 0:1: Der Schwede schoss nach Pass von Vranjes allein vor Mondragon am Tor vorbei (12.). Vranjes' 16-Meter-Knaller knapp vorbei beendete die Anfangsviertelstunde, die Werder gegen nervöse Domstädter klar bestimmt hatte.
Das Konzept der Hausherren, mit weiten Pässen Novakovic einzusetzen, war leicht durchschaubar und auch auf Grund der aufmerksamen Deckung des Gegners nicht von Erfolg gekrönt. Die Hanseaten zeigten die klar bessere Spielanlage, machten sich aber so manch guten Ansatz mit zu unentschlossenem Abschluss selbst zunichte. Pech für die Gäste, dass sich Vranjes früh verletzte und raus musste - Fritz kam (22.).
Es wurde nicht besser beim FC im ersten Abschnitt - zu wenig Tempo, schwerfällig, ohne Esprit, einzig die Abwehr stand stabil. Bremen kontrollierte das Spiel nach Belieben, ging offensiv aber nicht das letzte Risiko und ließ auch die letzte Entschlossenheit vermissen. Nach einer halben Stunde Leerlauf ging eine langweilige erste Halbzeit zu Ende - zwei Mnuten vor dem Pausenpfiff hatte Vucicevic per direktem Freistoß aus 28 Metern genau auf Wiese für den ersten Torschuss der Rheinländer gesorgt.
Der 30. Spieltag
Für Prödl, der Novakovic kurz vor der Pause mit rüdem Foul von den Beinen geholt und Gelb gesehen hatte, brachte Thomas Schaaf nach dem Wechsel Harnik. Die Kölner erwachten nun aus ihrer Lethargie, Novakovic vergab frei vor Wiese aus zentraler Position die Führung, schoss aus 13 Metern deutlich rechts daneben (51.).
Die Hanseaten waren nun zu passiv und offenbarten den "Geißböcken" mehr Raum. Dies machten sich die Gastgeber in Person von Vucicevic zu Nutze: Der Serbe hatte auf der linken Außenbahn ganz viel Platz und flankte den Ball scharf in die Mitte. Das Leder sauste durch den Fünfmeterraum, am zweiten Pfosten stand Novakovic und drückte das Sportgerät aus kürzester Distanz über die Linie (61.).
In der Folge bestimmten die Rheinländer gegen nachlassende Werderaner das Geschehen und standen mehrmals dicht vor dem zweiten Treffer. Doch weder Vucicevic (63.) noch Sanou (67.) und auch nicht Goalgetter Novakovic (71., 73.) hatten das Visier genau genug eingestellt.
Bremen fehlte in der Endphase das Durchsetzungsvermögen, nur Boenisch prüfte Mondragon (80.). Referee Weiner wertete dann den Einsatz Mohamads gegen Harnik nicht als elfmeterreif (81.). Die "Geißböcke" gerieten bis in die Nachspielzeit nicht mehr in Gefahr - in der lenkte Mondragon Perthels Freistoß über die Latte. Dann war Schluss, und die Daum-Elf kann nach dem Dreier fast schon den Klassenerhalt feiern.
Köln reist am Samstag nach Hoffenheim, Bremen empfängt am Sonntag den HSV zum fünften Nordderby in dieser Saison - das vierte steht im UEFA-Cup-Halbfinalrückspiel in Hamburg am Donnerstag, den 7. Mai an.