Halles Trainer André Meyer musste nach dem 1:0 gegen Türkgücü lediglich den gelbgesperrten Derstroff ersetzen und ließ stattdessen Huth stürmen. Ganz anders agierte da Zwickaus Coach Joe Enochs, der nach dem 1:0 über Viktoria Köln gleich ein halbes Dutzend neue Spieler brachte: Nkansah, Göbel, Syhre, Coskun, Voigt und Lokotsch ersetzten Reinthaler, Hauptmann, Könnecke, Horn, Gomez und Baumann.
Das 96. Aufeinandertreffen dieser beiden Klubs startete flott, beide Teams machten deutlich, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Den besseren Start erwischte der HFC, der über Löhmannsröben einen frühen Warnschuss absetzte (2.) und alsbald in Führung ging: Guttau erhielt bei einem Konter zu viel Platz von Butzen und nutzte diesen, um präzise nach innen zu Huth zu flanken. Der bedankte sich und traf gegen seinen Ex-Klub (5.).
Viel Engagement, wenig Struktur
Kurz darauf bot sich Möker die Chance zum schnellen Ausgleich, sein Versuch sauste jedoch haarscharf rechts vorbei (9.), sodass die Hallenser ihre Führung behalten durften.
Beide Teams gingen intensiv und aggressiv zu Werke, was zu einem nicht unattraktiven Spiel führte. Halle hatte die etwas reifere Spielanlage, tat sich im finalen Drittel aber ebenso schwer wie der FSV - es fehlte hüben wie drüben an Struktur im Angriffsspiel.
Lass dich drücken: Marcel Titsch Rivero und Michael Eberwein (re.) beim Torjubel. imago images/Picture Point
Zu oft wurde überhastet gespielt, so stellte Guttaus vergebene Doppelchance nach 22 Minuten eine seltene Ausnahme dar. Die Hausherren übernahmen mit fortschreitender Spieldauer zwar die Spielkontrolle, leisteten sich auf dem tiefen und durchnässten Geläuf aber auch zu viele Unsauberkeiten im Spielaufbau. Weil es der FSV nicht besser machte, blieb es jedoch bei der 1:0-Pausenführung des HFC.
Der 26. Spieltag
Enochs reagierte mit einem Dreifachwechsel in der Pause und brachte Baumann, Reinthaler und Könnecke für Lokotsch, Nkansah und Syhre. Auf der Gegenseite kam Wosz für Shcherbakovski. Der FSV zeigte sich nach der Pause verbessert, agierte mit mehr Risiko und hätte beinahe den Ausgleich bejubelt, hätte Schreiber nicht bärenstark gegen Voigt pariert (51.).
Genau in diese Zwickauer Sturm- und Drangphase fiel jedoch das 2:0 des HFC: Wosz wirbelte im gegnerischen Strafraum und legte ab für Titsch Rivero, dessen Distanzschuss Reinthaler auch noch unhaltbar für Brinkies abfälschte (56.). Der FSV gab die Hoffnung trotz des neuerlichen Rückschlags nicht auf, drängte fortan auf den Anschluss, rannte sich aber meist fest.
Halle stellte sich clever an, hielt den Gegner in einer umkämpften und zerfahrenen Schlussphase vom eigenen Kasten weg und brachte den zweiten Sieg in Serie letzten Endes in trockene Tücher. Der HFC reist am Montag, den 21. Februar, mit frischem Selbstvertrauen nach München zum Gastspiel bei 1860 (19 Uhr). Drei Tage zuvor geht es für Zwickau beim SC Verl weiter (19 Uhr).