Durchsetzungskraft: Ingolstadts Rama im Zweikampf mit Rathgeb (li.) und Lense (re.). dpa
Ingolstadts Trainer Thorsten Fink setzte auf Kontinuität. Er ließ die gleiche Elf auflaufen, die ein 1:1 bei 1860 München holte. Rostocks Trainer Frank Pagelsdorf indes wechselte im Vergleich zum 3:0-Sieg über St. Pauli einmal: Cetkovic stürmte anstelle von Dorn, der wegen einer Achillessehnenreizung passen musste.
Rostock kam zunächst besser ins Spiel. Die Hanseaten spielten aggressives Pressing, zwangen die Ingolstädter in deren eigene Hälfte und kamen durch Cetkovic (3.) und Kern (5.) rasch zu ersten Einschussgelegenheiten. Nach neun Minuten schaffte es die Pagelsdorf-Elf schließlich doch, die verdiente Führung zu erzielen: Gledson passte aus dem Mittelfeld zu Schindler, der mit einem klasse Zuspiel direkt auf Cetkovic weiterleitete. Der Montenegriner hatte nur noch FCI-Schlussmann Lutz vor sich, umkurvte diesen und schob dann locker aus sieben Metern ins leere Tor ein.
Der 7. Spieltag
Das Gegentor wirkte wie ein Weckruf für den FCI, der fortan deutlich mehr investierte und nun vehement auf den Ausgleich drängte. Doch fehlte zunächst das nötige Quäntchen Fortune. Zuerst schoss Karl links vorbei (12.), und Leitl kam nach einem schönem Solo von Rama einen Tick zu spät (13.).
Aus dem Spiel heraus klappte es nicht, so musste eben eine Standard-Situation für den Ausgleichstreffer herhalten: Leitl zirkelte eine Freistoßflanke von der linken Außenbahn an den langen Pfosten. Dort rutschte Neunaber in den Ball und drückte ihn aus kürzester Distanz über die Linie (26.).
In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der sich beide Teams überwiegend neutralisierten. Nach 37 Minuten hatte dann Bartels die große Chance zur erneuten Führung: Mit einem schönen Trick verschaffte sich der 21-Jährige eine gute Schussposition und zog dann mit der Spitze aus neun Metern halblinker Position ab. Doch Lutz war auf dem Posten und verhinderte Schlimmeres. Vier Minuten später zog Leitl mit einem Fernschuss gegen Hansa-Schlussmann Hahnel den Kürzeren.
Kurz vor der Pause hatten die Rostocker dann Glück, dass sie den Rest der Partie nicht in Unterzahl bestreiten mussten: Als letzter Mann riss Gledson Demir zu Boden. Schiedsrichter Holger Henschel ließ aber Gnade vor Recht ergehen und zeigte dem Brasilianer nur die Gelbe Karte (42.).
Rostocker Jubel: Beim 1:0-Führungstor war die Welt der Hanseaten noch in Ordnung. dpa
Die Hanseaten durften den zweiten Durchgang demnach mit elf Mann beginnen, beendet haben sie ihn aber in Unterzahl. Gleich nach Wiederanpfiff stand Gledson erneut im Mittelpunkt des Interesses. Wegen eines rustikalen Fouls am kurz zuvor eingewechselten Wohlfarth sah er erneut die Gelbe Karte und musste dann doch vorzeitig vom Platz (46.). Zwei Minuten später kam es dann noch dicker für Rostock: Nach einer Ecke von rechts verlängerte Karl auf Leitl. Der Kapitän ließ sich nicht lange bitten und erzielte per Kopf das 2:1.
Rostock war nun gefordert, aber mit einem Mann weniger zeigten sich die Hanseaten vor allem für Konter anfällig. Auf diese Art und Weise fiel dann auch der dritte Treffer der Bayern. Rama flankte von links ans rechte Fünfer-Eck zu Wohlfahrt, der uneigennützig an den zweiten Pfosten per Kopf weiter leitete. Dort stand Lokvenc mutterseelenallein und nickte schließlich zum 3:1 ein (58.).
Die Ingolstädter bestimmten das Geschehen auf dem Platz, doch verpassten sie es gegen überforderte Rostocker den Sack zu zumachen. Wohlfahrt zögerte zu lange (64.), und Schwarz schoss aus bester Position weit vorbei (71.).
So wurde es dann doch noch einmal spannend, denn in der 85. Minute marschierte Lense in des Gegners Strafraum, sein Pass wurde von Neunaber zum 2:3 unglücklich ins eigene Tor abgelenkt. Die Rostocker Hoffnung auf ein etwaiges Remis hatte aber nicht lange Bestand, denn nur eine Minute später gab Lokvenc mit seinem zweiten Tor die prompte Antwort.
Nach der Länderspielpause müssen die Ingolstädter am Sonntag nach Duisburg zum MSV reisen. Rostock empfängt daheim die TuS Koblenz.