Augen zu und durch: Koblenz' Djokaj scheitert in dieser Szene an Lauterns Torhüter Sippel. dpa
Bei der TuS Koblenz gab es im Vergleich zum jüngsten 0:1 in Osnabrück folgende personelle Änderungen: Mavric, Taylor, Krontiris, Djokaj (zurück nach Wadenzerrung) und Bender kamen für Ziehl (Muskelfaserriss), Begeorgi (Gelb-Rot), Ouedraogo, Kuqi und M'Boma.
Lauterns Trainer Milan Sasic brachte an alter Wirkungsstätte nach dem 2:1 gegen Frankfurt Paljic für den an der Wade verletzten Demai.
Die Rollenverteilung war frühzeitig klar zu erkennen: Lautern, das zunächst verstärkt über rechts in der Offensive agierte, war für das spielerische Element zuständig. Koblenz, enorm ersatzgeschwächt, kam mehr über den Kampf. Großer Einsatzwille aber einte beide Teams.
Völlig überraschend ging Koblenz gegen die leicht überlegenen Lauterer aber mit einem kuriosen Treffer in Front: Weiter Pass auf Djokaj, der knapp an Sippel scheiterte. Amedick klärte auf der Linie zu Lamprecht, der den Ball völlig unbedrängt zu Taylor spielte! Dieser sagt Danke und netzte ohne Probleme aus sechs Metern ein (11.).
Der Rückstand hatte Lautern ein wenig geschockt. Koblenz kam immer besser ins Spiel, wurde mutiger, immer wieder angetrieben vom agilen Djokaj. Am 2:0 aber waren andere beteiligt: Bender setzte sich rechts klasse durch und flankte flach weit in die linke Strafraumhälfte zu Taylor. Der US-Amerikaner ließ Ouattara und Dick auf engstem Raum aussteigen und schoss aus spitzem Winkel ein (19.).
Lautern fand kein probates Mittel gegen die emsigen, zweikampfstarken und nun auch selbstbewussten Koblenzer. Im Gegenteil: Ab der 34. Minute waren die Pfälzer nur noch zu zehnt! Es war das frühe Aus an alter Wikungsstätte. Der Ex-Koblenzer Dzaka ging mit dem Ellbogen voraus in den Zweikampf gegen Mavric und sah Gelb-Rot, nachdem er nur 60 Sekunden vorher nach Foul an Hartmann Gelb gesehen hatte.
Der 7. Spieltag
Die FCK-Abwehr blieb verwundbar: Weiter Pass auf der rechten Seite der Koblenzer, Bender überlief Lamprecht und zog sofort aus 17 Metern halbrechter Position ab, zielte aber etwas zu weit nach links. Auf der anderen Seite geriet das Tor von Yelldell kaum in Gefahr. Ein Distanzschuss von Dick segelte am linken Torwinkel vorbei, sonst behielt die TuS-Defensive stets die Oberhand.
FCK-Coach Sasic brachte zu Beginn der zweiten Hälfte den offensiven Lakic für Außenverteidiger Lamprecht. Und Lautern besaß auch die erste Chance nach Wiederanpfiff: Bellinghausen schoss einen Freistoß aus 18 Metern Torentfernung in die Mauer. Sam kam aber von rechts zur Flanke auf Jendrisek, der freistehend aus sechs Metern drüberköpfte.
Im direkten Gegenzug kam es für die Pfälzer aber knüppeldick: Torhüter Sippel war im Zweikampf gegen Taylor zwar am Ball, aber auch sehr resolut in den Körper des Gegners gesprungen. Schiedsrichter Kinhöfer entschied ohne zu Zögern auf Elfmeter. Mavric verwandelte den Strafstoß sicher ins rechte Eck zum 3:0 (51.).
Der 1. FCK bewies aber große Moral, steckte nicht auf und besaß durch Lakic und Bellinghausen Großchancen zum Anschlusstreffer. Herthas Leihgabe scheiterte aber an der tollen Parade von Yelldell, Bellinghausen zielte etwas zu weit links.
Es war nicht der Tag der Pfälzer, die nach einer Stunde sogar das 0:4 hinnehmen mussten. Eine klasse Kombination der TuS! Doppelpass von Cha mit Taylor, der Südkoreaner flankte von der linken Grundlinie flach nach innen zu Krontiris, der aus sechs Metern abschloss. Paljic fälschte noch ab.
Lautern bewies weiterhin Moral, steckte nicht auf, hatte es in Unterzahl aber enorm schwer gegen Koblenz, das aus einer sicheren Defensive heraus locker agieren konnte. Die TuS spulte ihr Pensum weitestgehend unaufgeregt ab, hatte aber nur noch wenig Zug zum Tor.
Kurz vor Spielende setzten die Rheinländer gegen die Pfälzer aber nochmal einen drauf! Nach einer Ecke scheiterte erst Szukalo kurz vor der Torlinie, doch Taylor war da und drückte den Ball über die Linie (86.). Sein dritter Treffer in dieser Partie!
Koblenz ist nun seit einem Jahr auf eigenem Platz ungeschlagen! Am 7. Oktober 2007 gab es gegen Borussia Mönchengladbach die letzte Niederlage: Mit 0:5 ebenso happig wie der heutige Sieg! Für Lautern war es die erste Punktspielniederlage der Saison.
Nach der Länderspielpause ist Koblenz am Sonntag in Rostock gefordert, Lautern ist bereits am Freitag gegen Ahlen im Einsatz.