Augsburgs Coach Markus Weinzierl musste beim ersten FCA-Pflichtspiel in dieser Spielzeit gegen Oberligist Greifswalder FC auf einige Stammkräfte verzichten. In der Defensive wurde neben Reece Oxford (Meniskusverletzung) Kapitän Jeffrey Gouweleeuw noch geschont, außerdem fielen Tobias Strobl (Sprunggelenksverletzung), Daniel Caligiuri (Corona-Erkrankung) und Sergio Cordova (Muskelverletzung) aus. Ruben Vargas fehlte noch immer wegen einer Rotsperre aus dem vorletzten Ligaspiel der vergangenen Saison.
DFB-Pokal, 1. Runde
"Wir sollten realistisch bleiben", sagte Roland Kroos, sportlicher Leiter des Greifswalder FC und Vater von Toni und Felix Kroos, vor dem Spiel bezüglich einer möglichen Überraschung. "An ein Weiterkommen denkt bei uns im Moment niemand, sagte er. Seine Mannschaft solle lediglich "so lange wie möglich dagegenhalten" und den "Fans einen tollen Nachmittag" bieten.
Dieser Nachmittag begann maximal furios und ideal für die Hausherren. Nach einem ersten zaghaften Ball von Hecker in Richtung Gikiewicz (1.) musste der Augsburger Schlussmann kurz darauf hinter sich greifen: Der alleingelassene Knechtel verwandelte eine Vorlage von Jovanovic ins lange Eck (2.) und sorgte für Ekstase und echtes Pokal-Feeling an der Ostsee.
FCA lange um eine Antwort bemüht
Der Bundesligist verarbeitete den frühen Schock gut und übernahm die Spielkontrolle, konnte sich aber nicht in aussichtsreiche Positionen spielen. Ein Kopfball von Moravek war leichte Beute für Marczuk im Tor der Hausherren (5.), ansonsten dauerte es fast eine Viertelstunde, bis der FCA einen Torschuss zustande brachte. Es war Uduokhai, der bei einer Ecke hochstieg, den Ball aber über den Querbalken köpfte (19.). Kurz darauf setzte Hahn einen strammen Flachschuss knapp daneben (19.)
Erst nach einer halben Stunde gelang den Fuggerstädtern mehr. Finnbogason schoss erst Knechtel mit der Hacke an (31.) und scheiterte dann mit einem Seitfallzieher an Marczuk (35.). Wenige Minuten vor der Pause passierte es dann: Nach einer Ecke legte Niederlechner den Ball nochmal per Oberschenkel auf, Winther vollstreckte gegen den bereits geschlagenen Marczuk zum wichtigen Ausgleich (41.).
Nach dem Seitenwechsel, zu dem Greifswalds Neuzugang und Drittliga-Rekordspieler Robert Müller eingewechselt wurde, erhöhte der FCA die Schlagzahl. Erst verpasste Finnbogason aus nächster Nähe (47.), dann traf Dorsch mit einem klasse Schuss von der Strafraumkante die Latte (50.). Niederlechner belohnte den Bundesligisten schließlich und schob eine Vorlage von Iago nach dessen starker Vorarbeit nur noch über die Linie (52.).
Jensen trifft - Jovanovic antwortet sofort
Der Torschütze hatte aber noch nicht genug und wollte die Entscheidung. Die verpasste er zweimal, weil Marczuk jeweils stark hielt (55., 58.). Stattdessen übernahm EM-Fahrer Jensen zehn Minuten später und vollstreckte einen schönen Spielzug über Gregoritsch und Iago per Flugkopfball (68.).
Doch von wegen Entscheidung: Keine Minute nach dem Treffer klingelte es auf der Gegenseite, nachdem Jovanovic eine Flanke des eingewechselten Schröder mit dem Kopf verwandelte (69.). Der 35-jährige Routinier versuchte es direkt danach gleich noch aus der Distanz, verpasste aber knapp (71.). Nun war die Stimmung wieder zurück im Greifswalder Volksstadion!
Als es in die entscheidende Phase ging, zeigten die Augsburger aber ihre ganze Abgeklärtheit. Dorsch setzte Hahn klasse in Szene, der Flügelspieler überlupfte den überhastet aus dem Tor gestürmten Marczuk und traf zum schlussendlichen 4:2 (80.). Nun war die Luft endgültig raus und die Halbprofis des Greifswalder FC ausgelaugt, doch auch dem FCA genügte das Ergebnis, sodass ein Kopfball von Routinier Müller (86.) die letzte Chance der sehenswerten Partie bedeutete.
Augsburg empfängt zu seinem Bundesliga-Auftakt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) die TSG Hoffenheim.